Jahresveranstaltung der Offenen Jugendarbeit Zürich 2022

Eine Veranstaltung mit Dagmar Pauli, Dr. med. Chefärztin med.-therap. Leiterin, Stv. Ärztliche Direktion an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie (KJPP), Psychiatrische Universitätsklinik (PUK)

Jugendliche haben während der Pandemie einen Teil ihrer Jugend verpasst – kaum ist sie «vorbei», eskaliert der Krieg in der Ukraine mit all seiner Zerstörung bis hin zum Schreckgespenst eines atomaren Weltkriegs. Dazu kommen der Klimawandel und die Umweltzerstörung, welche die Lebensgrundlagen kommender Generationen und des Planeten als Ganzes gefährden. Und wie wenn das noch nicht bereits genug an unlösbaren respektive schwer zu bewältigenden Problemen wäre, wird die Suche nach einem Platz in dieser Gesellschaft und das Finden der eigenen Identität und sexuellen Orientierung für Jugendliche komplexer und herausfordernder. Dies alles führt mit dazu, dass immer mehr Jugendliche psychisch auffällig werden oder gar ernsthaft erkranken. Die Jugendpsychiatrie ist voll, was lange Wartezeiten für hilfesuchende Jugendliche und junge Erwachsene bedeutet. Was kann die Jugendarbeit angesichts dieser multiplen Krisen, welche Jugendliche beschäftigen und belasten, ausrichten? Wie äussern sich psychische Leiden und wie kann man sie in der Jugendarbeit erkennen? Wie soll die Jugendarbeit mit den gesellschaftlichen Krisen umgehen, damit Jugendliche trotzdem eine Perspektive entwickeln können?

Diesen und weiteren Fragen soll im Gespräch mit Dagmar Pauli nachgegangen werden. Sie plädiert für Prävention und Früherkennung psychischer Erkrankungen im Wissen, dass die Jugendpsychiatrie unmöglich all die entstandenen Krisensituationen Jugendlicher auffangen und behandeln kann – gleichzeitig wendet sie sich gegen ein Verständnis, dass die Jugendpsychiatrie darauf reduziert wird, die betroffenen Jugendlichen so «zurechtzubiegen», damit sie in dieser Leistungsgesellschaft wieder funktionieren – ohne letztere zu hinterfragen.

Flyer