La guerra ed il sogno di Momi

Segundo de Chomón, Giovanni Pastrone

IOIC-Soiree
Das IOIC – Institute of Incoherent Cinematography – macht mit neuartigen Live-Vertonungen die frühe Stummfilmkunst nicht zuletzt auch einem jüngeren Publikum zugänglich. In der Saison 2018/19 ist das IOIC wiederum im Filmpodium zu Gast (Spieldaten: Do, 18.10.2018, 20:45), diesmal mit einer Reihe zu Krieg und Frieden.

Nachdem ihm sein Grossvater Briefe von der Front vorgelesen hat, träumt ein kleiner Junge von einem Krieg, der von Puppen geführt wird, und von der Rettung seines Vaters, den er beim Aufwachen wiederfindet.
Der spanische Filmpionier Segundo de Chomón, der oft mit Georges Méliès verglichen wird, arbeitete von 1912 bis 1923 als Verantwortlicher für Spezialeffekte für die Turiner Itala Film von Giovanni Pastrone. In dieser Zeit kreierte er La guerra e il sogno di Momi, «in dem sich sein Eklektizismus vielleicht am deutlichsten zeigt. In der Szene des Angriffs auf das Bauernhaus überlagert er Flammen mit Rauch, um die Schüsse und das Feuer realistisch erscheinen zu lassen. Der Gesamteffekt ist dramatisch und spektakulär. Als Momi einschläft, werden seine Puppen zum Leben erweckt: Chomón schafft mit Stop-Motion eine Traumwelt, die das gewaltige Epizentrum des Films bildet. Zwei Armeen von Spielzeugsoldaten kämpfen in einer Miniaturwelt, in der die Schrecken des Krieges (Schützengräben, Giftgas, Bomben) zwar inszeniert, aber durch subtilen Humor (Siphonflasche, Dampfreiniger) gemildert werden – ein Moment bitterer Leichtigkeit während eines alptraumhaften Krieges.» (Claudia Gianetto, ilcinemaritrovato.it)
Kopie zur Verfügung gestellt vom Museo nazionale del cinema, Turin

Wie die Animation in den Film kam
Die drei Pioniere des frühen Animationsfilms, der Engländer Walter R. Booth, der Spanier Segundo de Chomón und der US-Amerikaner Winsor McCay, haben auf unterschiedliche Weise Live-Action-Szenen um animierte Filmsequenzen erweitert. Die Techniken reichen dabei von sich bewegenden Bühnenbildern über in die Haupthandlung per Doppelbeleuchtung oder Rückprojektion eingebaute Zweithandlungen bis hin zur Stop-Motion-Animation. Letztere Technik hat Segundo de Chomón, der zu Unrecht weitaus weniger bekannte Gegenstreiter von Georges Méliès, zur Perfektion gebracht. In einer Zeit, da Aussenaufnahmen die Ausnahme darstellten, kommt der Animation in Kriegsfilmen eine gewichtige Rolle zu.

Vertonung
Vertont werden diese kleinen Stummfilmperlen vom Duo FELL. Der Holländer toktek ist ein Virtuose der Kunst des Sampling. Aus musikalischen Objets trouvés zaubert er Sounds, die er mittels Controller bedient, um sein Publikum in ein elektronisches Wunderland zu entführen. Der Schweizer Schlagzeuger Simon Berz wiederum hat neue Wege gefunden, mit seinem Drumset zu kommunizieren. Anhand von selbst gebauten analogen elektronischen Geräten schafft er es, dass sein Schlagzeug Feedback erzeugt und sich mit ihm austauscht.
FELL
toktek (Elektronik, E- Bass) & Simon Berz (Schlagzeug, Elektronik)
fellband.org


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