Colonel Bunker (Kolonel Bunker)

Kujtim Çashku

Albanien im Film
Politisch jahrzehntelang von Westeuropa abgeschottet, entwickelte Albanien unter Enver Hoxha ein Filmschaffen nach dem Vorbild des propagandistischen Sowjetkinos. Trotzdem hinterliessen auch westliche Einflüsse ihre Spuren. Seit dem Sturz des kommunistischen Regimes 1990 wirft eine neue Generation von albanischen Filmschaffenden einen kritischen Blick auf Vergangenheit und Gegenwart ihrer Heimat, auch im Kosovo. Parallel dazu entstanden unter Mitwirkung von Angehörigen der Diaspora auch Aussensichten auf Albanien.

Von 1977 bis 1981 ordnet der zunehmend paranoide Staatschef Hoxha an, in Albanien Hunderttausende Bunker zu bauen, um die Bevölkerung vor mutmasslichen Angriffen zu schützen. Oberst Muro Neto (dem historischen Bunker-Bauer Josif Zegali nachempfunden) wird beauftragt, dieses Mammutunterfangen zu leiten. Neto sollte eigentlich zum General befördert werden, aber Hoxha hat kurzerhand die Hierarchie in der Armee abgeschafft. Netos neues Amt ist dafür nur ein schwacher Trost. Der Stress der Bunkerisierung belastet zudem seine Ehe mit der polnischen Pianistin Anna. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Bunker-Oberst beim unberechenbaren Regime in Ungnade fällt.
Kujtim Çashkus Film, nach der Wende und kurz vor dem Zusammenbruch Albaniens gedreht, schildert mit ätzendem Sarkasmus, wie das totalitäre Hoxha-Regime Individualität und Privatsphäre zerstörte und selbst seine loyalen Vollstrecker und angeblichen Helden jederzeit desavouieren und zu Volksfeinden erklären konnte. (mb)

Colonel Bunker / 100 / Farbe + sw / 35 mm / Albanisch/f
Regie: Kujtim Çashku
Drehbuch: Kujtim Çashku
Kamera: Afrim Spahiu
Musik: Andrzej Krause
Schnitt: Kahéna Attia, Shazie Kapoli
Besetzung: Agim Qirjaqi (Oberst Muro Neto), Anna Nehrebecka (Anna), Teresa Lipowska (Annas Mutter)

Things That Do Not Change / 4 / Farbe / 35 mm / ohne Dialog
Regie: Stefan Taçi

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