Ruby Gentry

King Vidor (USA 1952)

King Vidor
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Das Werk von King Vidor (1894–1982) umfasst mehr als 50 Filme, die von Stummfilmklassikern zu gesellschaftspolitischen Themen wie The Crowd (1928) über Schilderungen sozialer Umbruchsituationen wie Our Daily Bread (1934) bis zum Western Duel in the Sun (1946) und zur epischen Literaturverfilmung War and Peace (1956) reichen. Sein Werk ist nicht nur repräsentativ für ein halbes Jahrhundert Hollywoodkino, sondern dokumentiert auch fünfzig Jahre USA, indem es bedeutende Ereignisse und aktuelle politische Entwicklungen vom Ersten Weltkrieg über die Weltwirtschaftskrise bis zum New Deal aufnimmt.

Ruby Corey, Tochter eines Jagdhüttenbesitzers, hat einen Teil ihrer Jugend im Haus des vermögenden Ehepaars Gentry verbracht. Hier hat sie eine Liaison mit dem jungen Boake Tackman begonnen. Doch der ehrgeizige Unternehmer nimmt nicht sie zur Frau, sondern eine reiche Erbin. Ruby sinnt auf Rache, und nachdem sie den inzwischen verwitweten Mr. Gentry geheiratet hat, bewirkt ein tragischer Unfall, dass sie die dazu nötigen Mittel erhält.
Trotz einiger Parallelen zu Duel in the Sun (1947) steht der Film King Vidors Hallelujah (1929) letztlich näher und übernimmt aus diesem sogar Dialogteile und das Setting des Finales. Ruby Gentry zieht so etwas wie die Bilanz aus Vidors Werk: der Kampf des Menschen mit der (auch eigenen) Natur; Landnahme zum Zwecke der Kultivierung; lodernde Leidenschaften; und das Aufgebot so gut wie aller nassen Elemente (Wasser, Nebel, Schlamm, Meer) – all das sind zentrale Motive in Vidors Œuvre. Ebenso sinnhaft wie sinnlich verschmilzt dabei in der provokant präsentierten Ikone der mit einem Winchester-Gewehr bewaffneten Ruby der melodramatische Part seiner Filme mit jenem Teil, der dem amerikanischen Pioniergeist gewidmet ist.

A young woman in a small coastal town takes revenge on her childhood sweetheart after he spurns her to marry a rich heiress. It was the second time, after Duel in the Sun that King Vidor cast Jennifer Jones in the role of a provocative woman.

82 Min. / sw / Digital HD / E/d*

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Künstler:innen / Personen

Regie: King Vidor
Drehbuch: Silvia Richards, Arthur Fitz-Richard
Kamera: Russell Harlan
Musik: Heinz Roemheld
Schnitt: Terry Morse
Besetzung: Jennifer Jones (Ruby Gentry), Karl Malden (Jim Gentry), Charlton Heston (Boake Tackman), Tom Tully (Jud Corey), Phyllis Avery (Tracy McAuliffe), Bernhard Phillips (Dr. Saul Manfred), James Anderson (Jewel Corey), Josephine Hutchinson (Letitia Gentry), Sam Flint (Neil Fallgren), Myra Marsh (Ma Corey)

Veranstalter:in

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Das Filmpodium zeigt an die 350 verschiedene Filme jährlich. Thematische Reihen und Retrospektiven von Klassikern der Filmgeschichte sind ebenso zu sehen wie Premieren unabhängiger Autorenfilme aus aller Welt und Sonderveranstaltungen mit ...

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