Beyond the Forest

King Vidor (USA 1949)

King Vidor
Download der Berlinale-Broschüre (dt./engl.)

Das Werk von King Vidor (1894–1982) umfasst mehr als 50 Filme, die von Stummfilmklassikern zu gesellschaftspolitischen Themen wie The Crowd (1928) über Schilderungen sozialer Umbruchsituationen wie Our Daily Bread (1934) bis zum Western Duel in the Sun (1946) und zur epischen Literaturverfilmung War and Peace (1956) reichen. Sein Werk ist nicht nur repräsentativ für ein halbes Jahrhundert Hollywoodkino, sondern dokumentiert auch fünfzig Jahre USA, indem es bedeutende Ereignisse und aktuelle politische Entwicklungen vom Ersten Weltkrieg über die Weltwirtschaftskrise bis zum New Deal aufnimmt.

«Was für ein Loch!»: Rosa Moline, die Ehefrau eines Kleinstadtarztes, sehnt sich nach der Grossstadt. Sie hat heimlich ein Verhältnis mit einem Unternehmer aus Chicago, der eine Jagdhütte in der Nähe besitzt, und ist bereit, für ihn alles aufzugeben. Als er jedoch eine andere heiraten will, ist Rosa tief verletzt. Resigniert wendet sie sich ihrem ahnungslosen Mann zu und wird schwanger. Als ihr Geliebter seine Meinung ändert, will sie ihm sofort folgen, doch Rosas Plänen steht ein Mitwisser im Weg.
Beyond the Forest ist ein extremer Film noir, der seine Heldin als noch verworfener darstellt als für das Genre ohnehin üblich und der zugleich Verdrängtes in einem Frauenleben aufspürt: den Wunsch nach Abtreibung etwa, und die unheilvolle Unterwerfung unter die Macht der Gefühle. Ihnen verleiht King Vidor in dezidiert männlichen Symbolen bildlichen Ausdruck: einem glühenden Hochofen, einer fauchenden Dampflok. Bewusst abstossend und doch faszinierend oszilliert Bette Davis’ Darbietung zwischen Camp und moderner Klassik. Sie inspirierte Edward Albee zur Figur der Martha im Ehedrama «Who’s Afraid of Virginia Woolf?», die Davis’ legendäres «What a dump!» sogar wörtlich zitiert.

The wife of a small town doctor yearns for big city life. When her lover shows up to take her to Chicago, she throws all scruples to the wind. An over-the-top film noir, with a heroine who is even more depraved than was already customary for the genre.

95 Min. / sw / 16 mm / E/f*

zur Website der Veranstalter:in

Künstler:innen / Personen

Regie: King Vidor
Drehbuch: Lenore Coffee
Autor: Stuart Engstrand
Kamera: Robert Burks
Musik: Max Steiner
Schnitt: Rudi Fehr
Besetzung: Bette Davis (Rosa Moline), Joseph Cotten (Dr. Lewis Moline), David Brian (Neil Latimer), Ruth Roman (Carol Lawson), Minor Watson (Moose Lawson), Dona Drake (Jenny), Regis Toomey (Sorren), Sarah Selby (Mildred Sorren)

Veranstalter:in

Filmpodium

Das Filmpodium zeigt an die 350 verschiedene Filme jährlich. Thematische Reihen und Retrospektiven von Klassikern der Filmgeschichte sind ebenso zu sehen wie Premieren unabhängiger Autorenfilme aus aller Welt und Sonderveranstaltungen mit ...

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