The Story of the Last Chrysanthemum (Zangiku monogatari)

Kenji Mizoguchi (Japan 1939)

Das erste Jahrhundert des Films
In der Dauerreihe «Das erste Jahrhundert des Films» zeigen wir im Lauf von zehn Jahren rund 500 wegweisende Werke der Filmgeschichte. Die Auswahl jedes Programmblocks ist gruppiert nach Jahr­gängen, woraus sich schliesslich 100 Momentaufnahmen des Weltkinos von 1900 bis 1999 ergeben. Referenzzahl ist jeweils der aktuelle Jahrgang, d. h. im Jahr 2019 sind Filme von 1919, 1929, 1939 usw. zu sehen.

Tokio, 1885: Kikunosuke, der adoptierte Sohn eines berühmten Kabuki-Schauspielers, lebt vom Status seines Vaters, ohne selbst etwas zu leisten. Die Kinderschwester Otoku sagt ihm ins Gesicht, dass er ein schlechter Schauspieler sei. Kikunosuke verliebt sich in sie, verlässt die hochtrabende Familie, die ihn zur Trennung zwingen will, und geht mit der Geliebten in die Provinz, wo er seinen Beruf von Grund auf erlernen muss.
«The Story of the Last Chrysanthemum ist einer der wichtigsten Filme von Kenji Mizoguchi, ein Werk von unglaublicher Eleganz und grossem Formbewusstsein, und eine machtvolle Attacke auf die sozialen Strukturen, die Frauen stets in die Opferrolle drängen. Mizoguchi entfaltet die unausweichliche Logik der Ereignisse in ruhigen, langen Einstellungen. Der Film lässt dem Zuschauer Zeit, während die Figuren auf ihrem jeweiligen Platz im Machtgefüge mit Angst, Entsetzen, Trauer oder Revolte auf die Ereignisse reagieren. Mit mehreren bildlichen Reisen – die Wanderungen der Darstellertruppe und der Weg des Helden zu seiner Kunst – schafft Mizoguchi einen doppelten metaphorischen Filter. Er nutzt Kino und Theater, um dem Wesen der Schönheit nachzuspüren.» (Chris Fujiwara, in: 1001 Filme, Ed. Olms, 2012)
«Mizoguchi nutzte diesen Film zur völligen Perfektionierung seiner Methode des ‹one scene, one cut›. (…) Vielen gilt dieser Film als einer von Mizoguchis grössten – und tatsächlich: Die Gegenüberstellung von Leben und Kunst (in gleichen Kamerawinkeln und Reaktionen) sowie das Beharren auf der Länge einer Einstellung, um nichts von der Interaktion zwischen den Figuren aufzugeben, zeigen Mizoguchi in Vollendung.» (Christoph Huber, allesfilm.com)

143 Min. / sw / Digital HD / Jap/e

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Künstler:innen / Personen

Regie: Kenji Mizoguchi
Drehbuch: Yoshikata Yoda, Matsutaro Kawaguchi
Autor: Shofu Muramatsu
Kamera: Yozo Fuji, Minoru Miki
Musik: Shiro Fukai, Senji Ito
Schnitt: Koshi Kawahigashi
Besetzung: Shotaro Hanayagi (Kikunosuke Onoe), Kokichi Takada (Fukusuke Nakamura), Gonjuro Kawarazaki (Kikugoro Onoe, der Vater), Kakuko Mori (Otoku), Tokusaburo Arashi (Shikan Nakamura), Yoko Umemaru (Osata, Kikugoros Frau), Nobuko Fushimi (Onaka, eine Geisha), Ryotaro Kawanami (Eiju Dayu), Kikuko Hanaoka (Eiryu), Kisho Hanayagi (Tamisaburo Onoue)

Veranstalter:in

Filmpodium

Das Filmpodium zeigt an die 350 verschiedene Filme jährlich. Thematische Reihen und Retrospektiven von Klassikern der Filmgeschichte sind ebenso zu sehen wie Premieren unabhängiger Autorenfilme aus aller Welt und Sonderveranstaltungen mit ...

Ort

Filmpodium Kino

Nüschelerstrasse 11
8001 Zürich
+41 (0)44 415 33 66
info@filmpodium.ch

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