Mafioso

Alberto Lattuada (Italien 1962)

Alberto Lattuada
Das Locarno Film Festival hat 2021 seine traditionelle Retrospektive dem italienischen Cineasten Alberto Lattuada (1914–2005) gewidmet. Der Sohn des Filmmusikkomponisten Felice Lattuada und ausgebildete Architekt ging als Regisseur zwar stets mit der Zeit, übernahm aber Stile und Moden des italienischen Kinos nur, um sie nach seinem Gusto zu variieren und brechen.

English text below

«Antonio Badalamenti (Alberto Sordi) ist der moderne Sizilianer durch und durch. Er ist organisiert und zukunftsorientiert; er ist mit einer Blondine aus Bellagio verheiratet, und sie haben zwei blonde Töchter; er lebt in Mailand und arbeitet als Vorarbeiter in einem Fiat-Werk. Doch der Ruf der Heimat ist stark, und als Antonio die Familie für einen Urlaub zurück in sein Heimatdorf schleppt, erstehen die Loyalitäten der Vergangenheit und verzehren ihn.
Mafioso, Alberto Lattuadas Komödie von 1962, schreit nach einer Wiederentdeckung. Gedreht in heissem und ausgeblichenem Schwarzweiss, gelingt es dem Film, von einer Kulturkampf-Posse zu beklemmender Spannung zu wechseln, ohne die Kontrolle zu verlieren; Bewunderer der Corleones, oder gar von Tony Soprano, werden sich an der fleischigen, päpstlichen Präsenz von Don Vincenzo, dem Kopf der örtlichen Mafia, erfreuen. Der kleine Gefallen, um den er den kriecherischen Antonio bittet, ist die grosse Überraschung des Films; wenn Sie diese ausplaudern, wird der Boss keine Freude haben.» (Anthony Lane, The New Yorker, 22.1.2007)

"Antonio Badalamenti (Alberto Sordi) is every inch the modern Sicilian. He is organized and forward-looking; he is married to a blonde from Bellagio (Norma Bengell), and they have two blond daughters; he lives in Milan and works as a foreman at a Fiat plant. But the call of home is strong, and, when Antonio drags the family back to his native village for a vacation, the loyalties of the past rise up to consume him.
Mafioso, Alberto Lattuada’s comedy from 1962, clamors for rediscovery. Filmed in a hot and bleached black-and-white, it manages to swerve from culture-clashing farce to alarming suspense without losing control; admirers of the Corleones, or, indeed, of Tony Soprano, will revel in the fleshy, pontifical presence of Don Vincenzo (Ugo Attanasio), the head of the local Mafia. The small favor that he asks of the fawning Antonio is the movie’s big surprise; if you give it away, the Don will not be happy."(Anthony Lane, The New Yorker, January 22, 2007)

105 Min. / sw / 35 mm / I/f

zur Website der Veranstalter:in

Künstler:innen / Personen

Regie: Alberto Lattuada
Drehbuch: Rafael Azcona, Marco Ferreri, Agenore Incrocci, Furio Scarpelli
Autor: Bruno Caruso
Kamera: Armando Nannuzzi
Musik: Piero Piccioni
Schnitt: Nino Baragli
Besetzung: Katiuscia Piretti (Patrizia), Francesco Lo Briglio (Don Calogero), Carmelo Oliviero (Don Liborio), Alberto Sordi (Antonio Badalamenti), Norma Bengell (Marta), Gabriella Conti (Rosalia), Ugo Attanasio (Don Vincenzo), Cinzia Bruno (Donatella), Armando Tine (Dr. Zanchi)

Veranstalter:in

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Das Filmpodium zeigt an die 350 verschiedene Filme jährlich. Thematische Reihen und Retrospektiven von Klassikern der Filmgeschichte sind ebenso zu sehen wie Premieren unabhängiger Autorenfilme aus aller Welt und Sonderveranstaltungen mit ...

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+41 (0)44 415 33 66
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