Lola rennt

Tom Tykwer (Deutschland 1998)

Das erste Jahrhundert des Films
In der Dauerreihe «Das erste Jahrhundert des Films» zeigen wir im Lauf von zehn Jahren rund 500 wegweisende Werke der Filmgeschichte. Die Auswahl jedes Programmblocks ist gruppiert nach Jahr­gängen, woraus sich schliesslich 100 Momentaufnahmen des Weltkinos von 1900 bis 1999 ergeben. Referenzzahl ist jeweils der aktuelle Jahrgang, d. h. im Jahr 2018 sind Filme von 1918, 1928, 1938 usw. zu sehen.

Berlin, 1998: Lola und Manni sind ein Liebespaar. Manni jobbt als Geldkurier für einen Autoschieber – bis alles schiefgeht: Auf der Flucht vor Ticketkontrolleuren hat er eine Plastiktüte mit 100 000 DM in der U-Bahn liegen lassen. In 20 Minuten will sein Boss das Geld wiederhaben. Verzweifelt ruft Manni Lola an – sofort rennt sie los, um das fehlende Geld zu besorgen.
Diese Pop-Fabel wurde zu einem der erfolgreichsten deutschen Filme; sein globaler Triumphzug ist inzwischen Legende. Tom Tykwer sowie Franka Potente und Moritz Bleibtreu schafften damit den internationalen Durchbruch.
«Dieser Film beginnt nicht wie andere Filme – er explodiert geradezu. Wie beim Start zum 100-Meter-Lauf schiesst er aus den Startblöcken, um die Schnellkraft gleich in Geschwindigkeit umzusetzen. Den Titel darf man durchaus wörtlich nehmen. Mit ihrem feuerroten Haar sieht Lola ohnehin so aus, als stünde sie unter Strom, und so rennt sie wie aufgezogen durch den Film – deutsches Kino auf Speed. Allein der Vorspann ist das Tollste, was seit Jahren zu sehen war, so eine Art Geburt des Films aus dem Geist der Achterbahn. (…) Die Kamera von Frank Griebe fliegt und kurvt, dass es eine wahre Freude ist. Das Kino ist ein grosses Spielzeug, und Tykwer führt stolz vor, was es alles kann. (…) Dreimal beginnt die Geschichte von Neuem, dreimal rennt Lola los, dreimal nimmt das Schicksal seinen Lauf, aber jedes Mal mit anderem Ausgang. (...) Das perspektivische Spiel mit Wiederholung und Vervielfältigung hat im Kino mehrere Väter: Alain Resnais liebt es, Kurosawa hat es durchexerziert, und auch Brian De Palma macht es ähnlich. Tykwer verdankt ihnen allen etwas und ist doch niemandem verpflichtet. Er macht sich seinen eigenen Reim auf die Vorbilder und findet einen neuen Tonfall. (…) So sieht der Film aus, von dem das deutsche Kino all die Jahre geträumt hat.» (Michael Althen, Süddeutsche Zeitung, 19.8.1998)
80 Min. / Farbe / 35 mm / D

zur Website der Veranstalter:in

Künstler:innen / Personen

Regie: Tom Tykwer
Drehbuch: Tom Tykwer
Kamera: Frank Griebe
Musik: Tom Tykwer, Johnny Klimek, Reinhold Heil
Schnitt: Mathilde Bonnefoy
Besetzung: Franka Potente (Lola), Moritz Bleibtreu (Manni), Herbert Knaup (Lolas Vater), Joachim Król (Norbert von Au), Ludger Pistor (Herr Meier), Armin Rohde (Herr Schuster, der Wachmann), Nina Petri (Jutta Hansen), Heino Ferch (Ronnie), Sebastian Schipper (Mike), Suzanne von Borsody (Frau Jäger), Lars Rudolph (Herr Kruse), Monica Bleibtreu (blinde Frau)

Veranstalter:in

Filmpodium

Das Filmpodium zeigt an die 350 verschiedene Filme jährlich. Thematische Reihen und Retrospektiven von Klassikern der Filmgeschichte sind ebenso zu sehen wie Premieren unabhängiger Autorenfilme aus aller Welt und Sonderveranstaltungen mit ...

Ort

Filmpodium Kino

Nüschelerstrasse 11
8001 Zürich
+41 (0)44 415 33 66
info@filmpodium.ch

Dein Weg

Zugänglichkeit:

Das Kino ist rollstuhlgängig und verfügt über eine Funk-Höranlage.

Mehr Infos Weniger Infos

Weitere Veranstaltungen

Vorlesungsreihe: # 7, Körper und Leib: Haptic Visuality

Filmpodium

Vorlesungsreihe: # 7, Körper und Leib: Haptic Visuality

Die Vorlesung «Ansätze der modernen Filmtheorie» am Seminar für Filmwissenschaft (Universität Zürich) findet in diesem Jahr als öffentliche ...

25.04.2024  |  16:15 Uhr

Beau travail

Filmpodium

Beau travail

Der Fremdenlegionär Sentain (Grégoire Colin) ist neu in der Kompanie, die in der Wüste von Dschibuti ihren militärischen Übungen nachgeht. Er ...

25.04.2024  |  18:30 Uhr

I Am Truly A Drop Of Sun On Earth (Me Mzis Skivi Var Dedamicaze)

Filmpodium

I Am Truly A Drop Of Sun On Earth (Me Mzis Skivi Var Dedamicaze)

«Die Sonne ist in Tiflis, Georgien, noch nicht ganz aufgegangen, als April nach einer weiteren Nacht im Gefängnis wegen Prostitution entlassen ...

25.04.2024  |  20:45 Uhr