Love Me or Leave Me

Charles Vidor (USA 1955)

Zur Erinnerung an Doris Day
Ihr letzter Auftritt in einem Kinofilm lag bereits 51 Jahre zurück, als Doris Day am 13. Mai 2019 im Alter von 97 Jahren starb. Zwei Generationen also sind aufgewachsen, seit die kühle, propere Blondine, die jahrelang der Inbegriff des prüden Hollywood der Nachkriegszeit war, von den Sixties (und vom Alter) in den Ruhestand verdrängt wurde. Das Filmpodium zeigt zur Erinnerung an Days Talent als Sängerin und Schauspielerin erstmals das Drama Love Me Or Leave Me (1955) von Charles Vidor.

English text below

«Die Geschichte der Schnulzensängerin Ruth Etting und ihrer Beziehung mit dem Gangster ‹Gimp› Snyder, der seinen Einfluss spielen liess, um ihre Karriere zu lancieren, mit einer Heirat belohnt wurde und in Schwierigkeiten geriet, als sie zum Star wurde und seinen hingebungsvollen, aber tyrannischen Machenschaften entwuchs. James Cagney, ständig am Rande einer Manie wie in White Heat, gibt ein gutes Gegenstück zu Doris Days Mädchen-von-nebenan-Persönlichkeit ab und verleiht ihrer Beziehung eine wirklich explosive Note, als Ruth seine Ansprüche sowohl persönlich als auch beruflich zunehmend als beengend zu empfinden beginnt und sich nach der weniger komplizierten Verehrung ihres Klavierspielers (Cameron Mitchell) sehnt. Der Film ist nicht ganz so tough, wie er zu sein glaubt – das Drehbuch umschifft etwa jeden Gedanken an eine voreheliche sexuelle Vereinbarung –, hat aber dennoch mehr Substanz als die meisten musikalischen Biopics. Und der Strom von Standards, die Day singt und die oft dramaturgisch pointiert eingesetzt werden – ‹You Made Me Love You›, ‹Mean to Me›, ‹Shaking the Blues Away›, ‹Ten Cents a Dance› – sind ein Genuss.» (Tom Milne, Time Out Film Guide)

«The story of torch singer Ruth Etting and her involvement with racketeer ‹Gimp› Snyder, who used his muscle to launch her career, was rewarded with marriage, and ran into trouble when she hit the big time and outgrew his adoring but bullying machinations. James Cagney, hovering constantly on the verge of White Heat mania, plays well off Doris Day's girl-next-door persona, lending a genuinely explosive edge to their relationship as, finding his demands increasingly inhibiting both personally and professionally, she begins to yearn for the less complicated devotion of her piano-player (Cameron Mitchell). Not quite as tough as it thinks it is – the script contrives to skirt the notion of any pre-marital sex deal – the film nevertheless has more substance than most musical biopics. And the stream of standards sung by Day, often used with dramatic point – ‹You Made Me Love You›, ‹Mean to Me›, ‹Shaking the Blues Away›, ‹Ten Cents a Dance› – are a treat.» (Tom Milne, Time Out Film Guide)

122 Min. / Farbe / DCP / E/d*

zur Website der Veranstalter:in

Künstler:innen / Personen

Regie: Charles Vidor
Drehbuch: Daniel Fuchs, Isobel Lennart
Kamera: Arthur E. Arling
Musik: George Stoll, Robert Van Eps
Schnitt: Ralph E. Winters
Besetzung: Doris Day (Ruth Etting), James Cagney (Martin Snyder), Cameron Mitchell (Johnny Alderman), Robert Keith (Bernard V. Loomis), Tom Tully (Frobisher), Harry Bellaver (Georgie), Richard Gaines (Paul Hunter), Peter Leeds (Fred Taylor), Claude Stroud (Eddie Fulton)

Veranstalter:in

Filmpodium

Das Filmpodium zeigt an die 350 verschiedene Filme jährlich. Thematische Reihen und Retrospektiven von Klassikern der Filmgeschichte sind ebenso zu sehen wie Premieren unabhängiger Autorenfilme aus aller Welt und Sonderveranstaltungen mit ...

Ort

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+41 (0)44 415 33 66
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