Line of Credit (Kreditis Limiti)

Salomé Alexi (Georgien/Deutschland/Frankreich 2014)

Georgiens Cineastinnen
1908 gilt offiziell als das Geburtsjahr des Kinos in Georgien, das in der Sowjetzeit im Bereich Film eine der produktivsten Teilrepubliken war. In jüngster Zeit erlebt das georgische Kino einen erstaunlichen Aufschwung, der auch international sehr beachtet wird. Regisseurinnen haben das georgische Filmschaffen seit jeher geprägt. Im Rahmen des Kulturfestivals «Brücke Zürich−Tbilissi» widmet das Filmpodium den Cineastinnen Georgiens eine kleine Hommage und freut sich, dass Vertreterinnen verschiedener Generationen ihre Filme persönlich vorstellen werden.

«Die elegante Nino führt allem Anschein nach eine komfortable Existenz. Die schöne Fassade zeigt aber Risse. Um sich einen langgehegten Wunsch zu erfüllen, hat sie einen Kredit aufgenommen, den sie nicht zurückzahlen kann. Ihr Leben dreht sich nur noch um das Beschaffen von Geld, das Verscherbeln von Erbstücken, das Verlängern von Krediten, das Besänftigen von Gläubigern. Dem schweren Thema zum Trotz erzählt Salomé Alexi in sanft-pastellfarbenen Bildern und mit einem genauen Blick für die komischen Momente im Straucheln ihrer Heldin.» (arsenal-berlin.de)
«Als neorealistisches Drama über die Mittelschicht ist Line of Credit nur subtil politisch: Es wird enthüllt, dass der ohnehin schon teure Lebensstil von Nino und ihrer Familie nach dem wirtschaftlich verheerenden Einmarsch Russlands in Südossetien 2008 unerschwinglich wurde – was im Drehbuch nur einmal erwähnt wird. Ob mit oder ohne geopolitische Anmerkungen, dies ist ein Film über das Leben in Armut; seine Mischung aus drolliger Peinlichkeit und grausamer Ironie wird jeden ansprechen, der aufgrund seiner Verpflichtung gegenüber der Vergangenheit kaum in der Lage ist, die Gegenwart zu stemmen.» (Steve Macfarlane, slantmagazine.com, 20.3.2015)
«Ninos Geschichte ist eine Geschichte der 172’300 Familien, die in den Jahren 2009–2013 ihre Häuser aufgrund von Hypothekarkrediten verloren haben. Die Zahl der von der Zwangsräumung betroffenen Haushalte beläuft sich auf 14 % der Bevölkerung Georgiens.» (Focus on Georgia, Valladolid International Film Festival, 2019)

Salomé Alexi
Salomé Alexi (gelegentlich auch Nutsa Alexi-Meskhischwili; *1.3.1966), ist die Tochter des berühmten georgischen Architekten Lado Alexi-Meskhischwili und der Filmregisseurin Lana Gogoberidse und als Enkelin der ersten georgischen Regisseurin Nutsa Gogoberidse schon in 3. Generation Filmemacherin. 1988 schloss sie ihr Studium an der staatlichen Kunstakademie Tbilissi ab und arbeitete bis 1992 für das Filmstudio Georgian Film. Von 1992 bis 1996 studierte sie Filmregie an der FEMIS in Paris und schloss mit dem vielversprechenden Diplomfilm Si on allait à la mer ab. Ihr 2009 entstandener Felicità wurde bei den 66. Filmfestspielen von Venedig mit einer besonderen Erwähnung in der Sektion Kurzfilm ausgezeichnet. Line of Credit ist ihr erster langer Spielfilm als Regisseurin; sie hat auch am Schnitt von The Golden Thread mitgewirkt.

85 Min. / Farbe / DCP / Georg/d*

zur Website der Veranstalter:in

Künstler:innen / Personen

Regie: Salomé Alexi
Drehbuch: Salomé Alexi
Kamera: Jean-Louis Padis
Musik: Rezo Kiknadse
Schnitt: Salomé Alexi
Besetzung: Nino Kasradse (Nino), Zanda Ioseliani (Natela), Ana Kacheischwili (Irma), Zaza Chkheidse (Merab), Tamar Mamulaschwili (Lali), Dato Darchia (Paata), Elisabed Kalandadse (Ninos Tochter)

Veranstalter:in

Filmpodium

Das Filmpodium zeigt an die 350 verschiedene Filme jährlich. Thematische Reihen und Retrospektiven von Klassikern der Filmgeschichte sind ebenso zu sehen wie Premieren unabhängiger Autorenfilme aus aller Welt und Sonderveranstaltungen mit ...

Ort

Filmpodium Kino

Nüschelerstrasse 11
8001 Zürich
+41 (0)44 415 33 66
info@filmpodium.ch

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Zugänglichkeit:

Das Kino ist rollstuhlgängig und verfügt über eine Funk-Höranlage.

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