Café Populaire

Uraufführung von Nora Abdel-Maksoud

«Derzeit etwas vom Witzigsten, was auf hiesigen Bühnen läuft.» Tages-Anzeiger 

«Genüsslich, mit sehr viel Humor und Verve seziert Regisseurin Nora Abdel-Maksoud in ihrer ersten Inszenierung am Theater Neumarkt gegenwärtige Denksysteme und ihre Lücken. […] ‹Café Populaire› setzt auf die Vielseitigkeit und Überdrehtheit seiner Schauspieler, die allesamt Klischeerollen spielen und diese zugleich brechen müssen. Grossartig getimt ist das Zusammenspiel von Eva Bays Svenja und ihrer inneren Stimme Marie Bonnet, die sie immer wieder wie eine crèmefarben gekleidete Modepuppe führt. Maximilian Kraus gibt einen stoisch fröhlichen Aram, während Simon Brusis als Püppi die heftigsten Ausbrüche, auch aus der eigenen Rolle fallend, antreibt. Das Szenario ist übersichtlich abgesteckt und doch vielschichtiger und durchdachter, als es auf den ersten Blick aussieht. […] ‹Café Populaire› zwingt virtuos zur Selbstbeobachtung, ob die eigene, aber ebenso die theatrale Wahrnehmung von sozialer Realität nicht trügerisch ist.» NZZ

«Das Stück lebt gerade davon, dass es dem Publikum das Gefühl lässt, alles zu durchschauen, Altbekanntes wiederzuerkennen – und ihm dann doch immer eine Wendung voraus ist, einen Schritt weiter wagt. Das macht den Abend nicht nur kurzweilig und sehr lustig, sondern auch wahnsinnig klug und vertrackter, als man zu Beginn denken könnte.» nachtkritik.de

«Ich bin ein guter Mensch», sagt Svenja, von Beruf zurzeit Hospizclown, über sich selbst. Doch da hat sie bereits einmal «den Don» in sich kennen gelernt, so etwas wie ein unschönes Alter ego, eine böse Abspaltung ihrer selbst, die Arme, Arbeiter, working poor, die Schwächsten der Stadt entschieden verachtet. «Der Don» hat durch sie gesprochen, die hässlichsten Dinge und unsagbare Ansichten sind einfach aus ihrem Mund herausgekommen. Dabei gibt sich Svenja alle Mühe, ihren Sprachgebrauch diskursneutral zu halten. Humor zum Beispiel erlaubt sie sich selbstverständlich nur in der antidiskriminatorischen Variante. Sie bietet sogar mit dem Ziel allgemeiner Weltverbesserung im Internet «humornistische Tutorials» an, eine Mischung aus Humor und Humanismus, für die sich aber nur 8 Follower begeistern. Da lacht sich der Rapper mit Millionenpublikum schlapp und kauft sich seinen zehnten SUV. Sollte Svenja eine System-Verliererin sein? Ihr neuester vorbildlich demokratischer Lebensplan: Mit einem Live-Auftritt und kulturell durchmischtem Konzept möchte sie sich um die Übernahme des legendären Gasthauses «Zur Goldenen Möwe« bewerben. Das hat sich aus der guten alten Zeit, in der oben und unten, links und rechts noch Orientierung gaben, seinen Ruf als feucht-fröhliches Wärmezentrum der Kleinstadt Blinden und Treffpunkt der damals noch kulturell interessierten Blindener Arbeiter herübergerettet. Nur ist «Die Möwe» arg in die Jahre gekommen. Klassen gibt‘s offiziell nicht mehr, dafür zahlreiche weltanschauliche Fehldiagnosen. Und wer geht für ein bisschen Kultur schon vor die Tür, wenn online die Welt zur Serie erklärt wird. Droht das Schicksal aller renovierungsbedürftigen Häuser: Kette, Supermarkt oder Apartmenthaus? Aber da ist, wie gesagt Svenja, heart of the city of Blinden. Wie wird sie die Konkurrenz um die Möwe bewältigen, wie ihren Mitbewerber «Aram» und «Den Don» in sich integrieren?

Nora Abdel-Maksoud, für «The Making-of» vom Fachmagazin Theater heute als Nachwuchsregisseurin des Jahres 2017 und mit dem Kurt Hübner Preis 2017 ausgezeichnet, hat für das Theater Neumarkt einen sensationell ehrlichen Text geschrieben und diesen erstmalig am Theater Neumarkt inszeniert.

Diese Produktion wird unterstützt von der Landis & Gyr Stiftung.


zur Website der Veranstalter:in

Künstler:innen / Personen

Text und Regie: Nora Abdel-Maksoud
Bühne und Kostüme: Moïra Gilliéron
Musik: Enik
Dramaturgie: Inga Schonlau

Mit: Eva Bay, Marie Bonnet , Simon Brusis, Maximilian Kraus

Veranstalter:in

Theater Neumarkt

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Beschreibung:

«Derzeit etwas vom Witzigsten, was auf hiesigen Bühnen läuft.» Tages-Anzeiger 

«Genüsslich, mit sehr viel Humor und Verve seziert Regisseurin Nora Abdel-Maksoud in ihrer ersten Inszenierung am Theater Neumarkt gegenwärtige Denksysteme und ihre Lücken. […] ‹Café Populaire› setzt auf die Vielseitigkeit und Überdrehtheit seiner Schauspieler, die allesamt Klischeerollen spielen und diese zugleich brechen müssen. Grossartig getimt ist das Zusammenspiel von Eva Bays Svenja und ihrer inneren Stimme Marie Bonnet, die sie immer wieder wie eine crèmefarben gekleidete Modepuppe führt. Maximilian Kraus gibt einen stoisch fröhlichen Aram, während Simon Brusis als Püppi die heftigsten Ausbrüche, auch aus der eigenen Rolle fallend, antreibt. Das Szenario ist übersichtlich abgesteckt und doch vielschichtiger und durchdachter, als es auf den ersten Blick aussieht. […] ‹Café Populaire› zwingt virtuos zur Selbstbeobachtung, ob die eigene, aber ebenso die theatrale Wahrnehmung von sozialer Realität nicht trügerisch ist.» NZZ

«Das Stück lebt gerade davon, dass es dem Publikum das Gefühl lässt, alles zu durchschauen, Altbekanntes wiederzuerkennen – und ihm dann doch immer eine Wendung voraus ist, einen Schritt weiter wagt. Das macht den Abend nicht nur kurzweilig und sehr lustig, sondern auch wahnsinnig klug und vertrackter, als man zu Beginn denken könnte.» nachtkritik.de

«Ich bin ein guter Mensch», sagt Svenja, von Beruf zurzeit Hospizclown, über sich selbst. Doch da hat sie bereits einmal «den Don» in sich kennen gelernt, so etwas wie ein unschönes Alter ego, eine böse Abspaltung ihrer selbst, die Arme, Arbeiter, working poor, die Schwächsten der Stadt entschieden verachtet. «Der Don» hat durch sie gesprochen, die hässlichsten Dinge und unsagbare Ansichten sind einfach aus ihrem Mund herausgekommen. Dabei gibt sich Svenja alle Mühe, ihren Sprachgebrauch diskursneutral zu halten. Humor zum Beispiel erlaubt sie sich selbstverständlich nur in der antidiskriminatorischen Variante. Sie bietet sogar mit dem Ziel allgemeiner Weltverbesserung im Internet «humornistische Tutorials» an, eine Mischung aus Humor und Humanismus, für die sich aber nur 8 Follower begeistern. Da lacht sich der Rapper mit Millionenpublikum schlapp und kauft sich seinen zehnten SUV. Sollte Svenja eine System-Verliererin sein? Ihr neuester vorbildlich demokratischer Lebensplan: Mit einem Live-Auftritt und kulturell durchmischtem Konzept möchte sie sich um die Übernahme des legendären Gasthauses «Zur Goldenen Möwe« bewerben. Das hat sich aus der guten alten Zeit, in der oben und unten, links und rechts noch Orientierung gaben, seinen Ruf als feucht-fröhliches Wärmezentrum der Kleinstadt Blinden und Treffpunkt der damals noch kulturell interessierten Blindener Arbeiter herübergerettet. Nur ist «Die Möwe» arg in die Jahre gekommen. Klassen gibt‘s offiziell nicht mehr, dafür zahlreiche weltanschauliche Fehldiagnosen. Und wer geht für ein bisschen Kultur schon vor die Tür, wenn online die Welt zur Serie erklärt wird. Droht das Schicksal aller renovierungsbedürftigen Häuser: Kette, Supermarkt oder Apartmenthaus? Aber da ist, wie gesagt Svenja, heart of the city of Blinden. Wie wird sie die Konkurrenz um die Möwe bewältigen, wie ihren Mitbewerber «Aram» und «Den Don» in sich integrieren?

Nora Abdel-Maksoud, für «The Making-of» vom Fachmagazin Theater heute als Nachwuchsregisseurin des Jahres 2017 und mit dem Kurt Hübner Preis 2017 ausgezeichnet, hat für das Theater Neumarkt einen sensationell ehrlichen Text geschrieben und diesen erstmalig am Theater Neumarkt inszeniert.

Diese Produktion wird unterstützt von der Landis & Gyr Stiftung.

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