Idomeneo

Oper von Wolfgang Amadeus Mozart

Es ist wahrscheinlich Mozarts persönlichstes Werk: Idomeneo, 1781 in München uraufgeführt. Seit seinem Salzburger Re pastore von 1775 hatte Mozart keine Oper mehr geschrieben, aber nun fliesst es durch ihn wie durch offene Schleusen: Dem Wunderkindalter entwachsen, im Begriff, sich von seinem Vater zu lösen und sich als freischaffender Musiker zu behaupten, schreibt Mozart mit Idomeneo seine unkonventionellste und musikalisch reichhaltigste Opernpartitur. Aber auch seine abgrundtiefste: Wohl in keinem anderen Bühnenwerk Mozarts sind die Figuren derart innerlich zerrissen gezeichnet, mit ihren eigenen menschlichen Schwächen und seelischen Haltlosigkeiten konfrontiert wie in Idomeneo.

In erster Linie natürlich der Kreterkönig Idomeneo, der auf der Rückreise aus dem Trojanischen Krieg in Seenot gerät und gegenüber dem Gott Neptun den fatalen Schwur leistet, den Ersten zu opfern, der ihm im Falle einer Rettung begegnet. Es ist sein Sohn Idamante. Von Schuldgefühlen gepeinigt, aber nicht fähig, den Schwur anzuzweifeln, ist Idomeneo schliesslich bereit, bis zum Äussersten zu gehen. Idamante, der auf dem Weg ist, Idomeneo als König abzulösen, leidet unter der traumatischen Zurückweisung des Vaters. Die trojanische Prinzessin Ilia wiederum, im Krieg heimat- und elternlos geworden, hadert damit, mit Idamante einen Feind ihres Volkes zu lieben. Dennoch ist es die Aussenseiterin, die durch die Kraft der Liebe den Ausweg aus diesem Entsetzen aufzeigt. Am Ende lässt Mozart seine Figuren zu selbstbestimmten Menschen werden, die die alten Strukturen überwinden.

Für unsere Neuproduktion konnten wir mit Giovanni Antonini einen der aufregendsten Dirigenten im klassischen Repertoire gewinnen. Als Idomeneo freuen wir uns auf eine erneute Begegnung mit Joseph Kaiser. Die Partie des Idamante übernimmt Anna Stéphany, und als Ilia ist die junge Sopranistin Hanna-Elisabeth Müller erstmals an unserem Haus in einer Opernproduktion zu erleben. Alle drei Solisten debütieren in ihren Rollen. Die Regisseurin Jetske Mijnssen, die unlängst mit Haydns Orlando paladino überzeugte, wird dieses Ausnahmewerk inszenieren, das der Musikwissenschaftler Alfred Einstein einmal als «unerhört kühnes Drama in Opernform» bezeichnete.


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Besetzung

  • Musikalische Leitung
    Giovanni Antonini
  • Inszenierung
    Jetske Mijnssen
  • Bühne
    Gideon Davey
  • Kostüme
    Dieuweke van Reij
  • Lichtgestaltung
    Franck Evin
  • Choreinstudierung
    Ernst Raffelsberger
  • Dramaturgie
    Kathrin Brunner
  • Idomeneo
    Joseph Kaiser
  • Idamante
    Anna Stéphany
  • Ilia
    Hanna-Elisabeth Müller
  • Elettra
    Guanqun Yu
  • Arbace
    Airam Hernández
  • La Voce
    Ildo Song
  • Due Cretesi
    Eleanor Paunovic
    Martha Villegas
  • Due Troiani
    Timm de Jong
    Mamuka Tepnadze
  • Orchester
    Orchestra La Scintilla
  • Chor
    Chor der Oper Zürich
  • Statisten
    Statistenverein am Opernhaus Zürich
  • Continuo
    Dariusz Mizera

Veranstalter:in

Opernhaus Zürich

Oper ist schräg, übertrieben und etwas aus der Zeit gefallen? Absolut! Komm vorbei, lass dich verzaubern und überzeuge dich selbst, weshalb das Opernhaus Zürich zu den attraktivsten Kulturinstitutionen der Welt gehört.

Ort

Opernhaus Zürich

Sechseläutenplatz 1
8001 Zürich
+41 (0)44 268 66 66
tickets@opernhaus.ch

Dein Weg

Zugänglichkeit:

Das Opernhaus ist barrierefrei.

In jeder Vorstellung im Hauptsaal stehen vier Rollstuhlplätze im Parkett zur Verfügung und werden zum Preis der Kategorie 5 verkauft. Begleitpersonen erhalten 5O% Ermässigung auf den regulären Eintrittspreis (Preiskategorie 1). Bitte buchen Sie Ihre Tickets im Vorverkauf telefonisch oder persönlich an der Billettkasse.

Der Zugang ins Opernhaus Zürich sowie ins Restaurant Belcanto erfolgt barrierefrei durch den Eingang der Billettkasse. Im Opernhaus sind alle Etagen mit dem Personenlift zu erreichen, auf den einzelnen Ebenen gibt es keine Schwellen und Hindernisse. Die Garderoben sind nur über Treppen erreichbar. Wenden Sie sich bitte an das Opernhaus-Personal, um Ihre Jacke an der Garderobe abzugeben. Die Toiletten für Menschen mit Behinderung im Erdgeschoss sind auch für Rollstuhlfahrer eingerichtet.

Ab und zu finden Vorstellungen auf der Studiobühne statt. Die Studiobühne liegt im dritten Untergeschoss und ist nur über eine Treppe erreichbar. Es gibt leider keinen Lift. Aus Sicherheitsgründen können Rollstuhlfahrer/innen deshalb keine Vorstellungen auf der Studiobühne besuchen.

Anfahrt
Autos dürfen an der Schillerstrasse (zwischen der Neuen Zürcher Zeitung und dem Opernhaus Zürich) zum Ein- und Aussteigen halten. Von da ist die Billettkasse in rund 100 Metern über den Sechseläutenplatz erreichbar. Markierte Behindertenparklätze stehen im Parkhaus Opéra zur Verfügung, von da führt ein Personenlift in die Halle der Billettkasse.

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