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von Milo Rau
Kann man mit behinderten Schauspielern den wohl umstrittensten Film der Filmgeschichte auf die Bühne bringen? Gemeinsam mit dem Theater HORA, das in weltweit gefeierten Inszenierungen die Behinderung seiner Schauspieler zum Thema macht und 2016 mit dem Schweizer Theaterpreis ausgezeichnet wurde, schliessen Milo Rau und das Schauspielhaus Zürich mit „Die 120 Tage von Sodom“ an Raus Produktion „Five Easy Pieces“ (eingeladen als eine der „zehn bemerkenswertesten Inszenierungen“ zum Berliner Theatertreffen 2017) an. Das in bisher 10 Ländern aufgeführte und an zahlreichen Spielorten zensierte Stück, in dem Kinder die Verbrechen des Pädophilen Marc Dutroux nachspielen, regte eine internationale Debatte über die Grenzen der Kunst und die Kraft des Theaters an.
Nun führt Milo Rau seine Untersuchung nach den Grenzen des auf der Bühne Ertrag- und Darstellbaren weiter, ausgehend von Pasolinis Skandalfilm „Salò oder die 120 Tage von Sodom“. In der Alpenrepublik Saló – dem letzten Refugium einer faschistischen Regierung – werden junge Männer und Frauen entführt und von vier Vertretern eines untergehenden Regimes in einem Schloss gefangen gehalten. In einer Reihe von sadistischen Ritualen werden die Jugendlichen missbraucht und erniedrigt und schliesslich in einer Gewaltorgie zu Tode gequält.
Der letzte Film von Pier Paolo Pasolini vor dessen Ermordung beruht auf einem Roman des Marquis de Sade, der die explizite Darstellung sexueller Machtausübung als eine Art Gesellschaftsdiagnose im ausgehenden 18. Jahrhundert präsentierte. Pasolinis Adaption des Stoffes wird oft als Kommentar auf eine Herrschaftsform gelesen, die das faschistische Regime zwar ablöste, aber ähnlich repressive Mechanismen fortführte: die moderne Konsumgesellschaft mit ihrer Normalisierung des Exzesses und der Perfektionierung des Menschen.
In seiner Inszenierung nimmt Milo Rau Pasolinis und De Sades Stoff frei assoziierend auf und verortet ihn in der Jetztzeit – in einem postmodernen Feudalismus, der zwischen Genusssucht und Untergangsangst, Normalisierungswahn und kleinbürgerlicher Skandallust changiert. Dabei stellen sich grundsätzliche gesellschaftliche und künstlerische Fragen: Was heisst Macht, was Voyeurismus? Wie ist es um die Würde des Lebens bestellt? Was ist normal, was abartig? Wo endet der Schmerz – und wo beginnt die Erlösung?
Kann man mit behinderten Schauspielern den wohl umstrittensten Film der Filmgeschichte auf die Bühne bringen? Gemeinsam mit dem Theater HORA, das in weltweit gefeierten Inszenierungen die Behinderung seiner Schauspieler zum Thema macht und 2016 mit dem Schweizer Theaterpreis ausgezeichnet wurde, schliessen Milo Rau und das Schauspielhaus Zürich mit „Die 120 Tage von Sodom“ an Raus Produktion „Five Easy Pieces“ (eingeladen als eine der „zehn bemerkenswertesten Inszenierungen“ zum Berliner Theatertreffen 2017) an. Das in bisher 10 Ländern aufgeführte und an zahlreichen Spielorten zensierte Stück, in dem Kinder die Verbrechen des Pädophilen Marc Dutroux nachspielen, regte eine internationale Debatte über die Grenzen der Kunst und die Kraft des Theaters an.
Nun führt Milo Rau seine Untersuchung nach den Grenzen des auf der Bühne Ertrag- und Darstellbaren weiter, ausgehend von Pasolinis Skandalfilm „Salò oder die 120 Tage von Sodom“. In der Alpenrepublik Saló – dem letzten Refugium einer faschistischen Regierung – werden junge Männer und Frauen entführt und von vier Vertretern eines untergehenden Regimes in einem Schloss gefangen gehalten. In einer Reihe von sadistischen Ritualen werden die Jugendlichen missbraucht und erniedrigt und schliesslich in einer Gewaltorgie zu Tode gequält.
Der letzte Film von Pier Paolo Pasolini vor dessen Ermordung beruht auf einem Roman des Marquis de Sade, der die explizite Darstellung sexueller Machtausübung als eine Art Gesellschaftsdiagnose im ausgehenden 18. Jahrhundert präsentierte. Pasolinis Adaption des Stoffes wird oft als Kommentar auf eine Herrschaftsform gelesen, die das faschistische Regime zwar ablöste, aber ähnlich repressive Mechanismen fortführte: die moderne Konsumgesellschaft mit ihrer Normalisierung des Exzesses und der Perfektionierung des Menschen.
In seiner Inszenierung nimmt Milo Rau Pasolinis und De Sades Stoff frei assoziierend auf und verortet ihn in der Jetztzeit – in einem postmodernen Feudalismus, der zwischen Genusssucht und Untergangsangst, Normalisierungswahn und kleinbürgerlicher Skandallust changiert. Dabei stellen sich grundsätzliche gesellschaftliche und künstlerische Fragen: Was heisst Macht, was Voyeurismus? Wie ist es um die Würde des Lebens bestellt? Was ist normal, was abartig? Wo endet der Schmerz – und wo beginnt die Erlösung?
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