Die Wildente

von Henrik Ibsen

„Machen die Wildenten ja immer so. Tauchen zum Grund, so tief sie können, mein Guter. Verbeissen sich in Tang und Algen – in dem ganzen Mist da unten. Und kommen nie wieder hoch.“ aus „Die Wildente“

Als Gregers Werle nach Jahren in sein Heimatdorf zurückkehrt, flammt ein alter Konflikt zwischen ihm und seinem Vater, dem reichen Konsul Werle, wieder auf. Gregers glaubt, dass sein Jugendfreund Hjalmar seine 14-jährige Tochter Hedvig untergeschoben bekam – Hedvig aber in Wirklichkeit das uneheliche Kind seines eigenen Vaters ist. Die vielen Zuwendungen, die sein Vater der Familie Ekdal zukommen lässt, erscheinen Gregers als untrüglicher Beweis. Gregers macht sich selbst zum unerbittlichen Aufklärer und zerstört trotz bester Absichten mit seinen „idealen Forderungen“ den familiären Frieden. Er zerstört damit auch die heilsamen Rückzugsorte der Illusion, wie den Dachboden, wo die Ekdals der Realität entfliehen, die aber auch ein liebevolles Leben überhaupt erst möglich machten.

Henrik Ibsen zeigt in seiner poetischen Tragikomödie von 1884 ein bitteres Menschenbild: Der Mittelstand ist ohne Kraft und Selbstvertrauen, steckt in grösster Abhängigkeit – alles, was Hjalmar hat, hat er dank Werle. Selbst der Arzt Relling versorgt seine Patienten in dieser erstarrten Welt nur mehr mit Lebenslügen. Der einzige Veränderungswille spiegelt sich im Aufklärungsfieber des Gregers Werle. Er will um jeden Preis die „Wildente“ aus den Tiefen des Meeres retten und die Wahrheit ans Licht bringen. Dabei verantwortet er schliesslich den Selbstmord der 14-jährigen Hedvig Ekdal.

Die niederländische Regisseurin Alize Zandwijk arbeitet zum ersten Mal in Zürich. Sie war ab 1998 mit Guy Cassiers künstlerische Leiterin des Rotterdamer Ro Theater und wurde dort 2006 Direktorin. Zandwijk schuf hier neben zahlreichen eigenen Inszenierungen, die in ganz Europa tourten, internationale Kooperationen und stärkte das Ensembletheater. Seit 2003 inszeniert sie regelmässig in Deutschland, u.a. am Thalia Theater Hamburg und am Deutschen Theater Berlin, seit 2016 ist sie leitende Regisseurin am Theater Bremen.


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Besetzung

  • Konsul Werle
    Hans Kremer
  • Gregers, sein Sohn
    Milian Zerzawy
  • Ekdal
    Siggi Schwientek
  • Hjalmar, sein Sohn
    Christian Baumbach
  • Gina, Hjalmars Frau
    Isabelle Menke
  • Hedvig
    Marie Rosa Tietjen
  • Frau Sörby, Haushälterin
    Anne Eigner
  • Relling, Arzt
    Ludwig Boettger
  • Musik
    Maartje Teussink
  • Regie
    Alize Zandwijk
  • Bühne und Kostüme
    Thomas Rupert
  • Licht
    Markus Keusch
  • Dramaturgie
    Karolin Trachte
  • Regieassistenz
    Clara Isabelle Dobbertin
  • Bühnenbildassistenz
    Marie Hartung
  • Kostümassistenz
    Selina Tholl
  • Dramaturgiehospitanz
    Nina Wiener
  • Souffleuse
    Gabriele Seifert
  • Inspizienz
    Aleksandar Sascha Dinevski

Veranstalter:in

Schauspielhaus Zürich

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Ort

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Öffnungszeiten:

Theaterkasse (Rämistrasse 34)
Montag bis Freitag: 11 bis 19 Uhr
Samstag: 14 bis 19 Uhr

Beschreibung:

Der Pfauen, gegenüber vom Kunsthaus am Heimplatz/Rämistrasse gelegen, ist die grösste Bühne des Schauspielhauses. Architektonisch eine so genannte Guckkastenbühne, bietet der Pfauen – im Parkett, im Rang und in den Logen – bis zu 750 Zuschauern Platz.

Zugänglichkeit:

Sämtliche Bühnen sind barrierefrei zu erreichen. Gerne reservieren wir einen Rollstuhlplatz für Sie. Ein Anruf an der Theaterkasse unter +41 (0)44 258 77 77 genügt.

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