Unsere musikalischen Prinzipien

von Andreas Liebmann

Die direkte Demokratie gibt sich gern als braves Schulorchester. Dabei kratzen ihre Instrumente längst tödliche Melodien. Klänge der Hochkultur säubern Bahnhöfe von Gesindel. Identitätsmelodien dudeln als Ohrwürmer durch Zeitungsredaktionen, Schulhöfe und Wandelhallen. Die Internationale des Nationalismus wummert ihren Generalbass links und rechts durch alle Gehörgänge. -  komponiert aus kultureller Überlegenheit, ressentimentgeladenem Dreck und der Illusion des richtigen Tons. Wenn es eine Lehre aus der gegenwärtigen Katzenmusik gibt, dann die, dass jede Tonfolge, endlos wiederholt, sich selbst irgendwann auslöscht. Wer stimmt, bestimmt die Stimmung, und was stimmt, bestimmen wir.

«Unsere musikalischen Prinzipien» mischt diese Stimmungslagen. Zwei Tonträgerinnen und ein Melodienarbeiter testen Kompositionen aus und versuchen dabei, auf ihre Innere Stimme zu hören. Sie bekommen Besuch von Unbekannten und versuchen, das Unmögliche zu arrangieren. Wer macht das Programm? Wir machen das Programm. So ist unsere Musik.

Andreas Liebmann nutzt in seinen Arbeiten den Theaterraum als Spiegelkabine politischer Auseinandersetzungen. «Exodus», ein Bänkelgesang über die neuen Europäer, tourt seit 2015 im In- und Ausland. Und in der Klubschule Import (Rote Fabrik 2016) konnten Schweizer_innen bei Neuangekommenen die Schulbank drücken.

Fotos: Caroline Palla

PRESSESTIMMEN

Im Zentrum von „Unsere musikalischen Prinzipien“ stehen zwei Monologe – gesprochen von Ana Berkenhoff und Sandra Utzinger -, die sich aus einander entgegengesetzten Blickwinkeln mit Ausgrenzung, Exklusivität und deren Bewahrung einerseits, mit dem Sprengen von Ketten, Unterwandern von Festgefahrenheiten und dem Anpreisen neuer Gesetzmässigkeiten andererseits befassen. Sehr wortklug und facettenreich verwendet Andreas Liebmann Begriffe im Zusammenhang mit Musik, um nachgerade einen rauschhaften Buchstabenschwall Poesie herzustellen. (…) Die Fantasie beidseits der Absichten kommt im Text in ihrer Vielseitigkeit der Ausflüchte, Entschuldigungen und Beschwichtigungen sehr klar zum Ausdruck (…). P. S. Zeitung, Thierry Forchaux (24.02.2017)

 

Ticketinformationen

Eintritt: 33.– / 20.– (ermässigt)
Konzerte: 20.– / 15.– (ermässigt)
Lesungen: 20.– / 15.– (ermässigt)
«Zu Ohren kommen»: 10.–


Ermässigte Eintritte gelten für: Studierende, Lehrlinge, Kulturschaffende, AHV/IV BezügerInnen mit Ausweis.

Künstler:innen / Personen

Regie und Text Andreas Liebmann Mit Ana Berkenhoff, Mansour Beiglar, Kamran Mohammadi, Joshua Schweizer, Sandra Utzinger Dramaturgie Johanna-Yasirra Kluhs Musik Matthias Meppelink Ausstattung Stephanie Rossi & Jens Müller (Vorbereitung: Mai Gogishvili) Assistenz Jule Zeschky Produktionsleitung Luisa Grass, Annett Hardegen Technische Leitung und Licht Tashi-Yves Dobler López und Paul Schuler Technische Leitung Tournee Benjamin Hauser Grafik Manuel Bürger Koproduktion Theater Winkelwiese Zürich, Schlachthaus Theater Bern und Theater Chur Gefördert durch Stadt Zürich Kultur, Fachstelle Kultur Kanton Zürich, Pro Helvetia Schweizer Kulturstiftung, MIGROS-KULTURPROZENT, Fondation Nestlé pour l’Art

Veranstalter:in

Theater Winkelwiese

Seit 1964 bietet das Theater Winkelwiese zeitgenössischen Theatertexten eine Bühne. Das Theater Winkelwiese sucht nach starken Geschichten und eigenwilligen Erzählstimmen und bietet seit über fünf Jahrzehnten die Chance, aktuelles und ...

Ort

Theater Winkelwiese

Winkelwiese 4
8001 Zürich
+41 (0)44 252 10 01
office@winkelwiese.ch

Dein Weg

Beschreibung:

Die direkte Demokratie gibt sich gern als braves Schulorchester. Dabei kratzen ihre Instrumente längst tödliche Melodien. Klänge der Hochkultur säubern Bahnhöfe von Gesindel. Identitätsmelodien dudeln als Ohrwürmer durch Zeitungsredaktionen, Schulhöfe und Wandelhallen. Die Internationale des Nationalismus wummert ihren Generalbass links und rechts durch alle Gehörgänge. -  komponiert aus kultureller Überlegenheit, ressentimentgeladenem Dreck und der Illusion des richtigen Tons. Wenn es eine Lehre aus der gegenwärtigen Katzenmusik gibt, dann die, dass jede Tonfolge, endlos wiederholt, sich selbst irgendwann auslöscht. Wer stimmt, bestimmt die Stimmung, und was stimmt, bestimmen wir.

«Unsere musikalischen Prinzipien» mischt diese Stimmungslagen. Zwei Tonträgerinnen und ein Melodienarbeiter testen Kompositionen aus und versuchen dabei, auf ihre Innere Stimme zu hören. Sie bekommen Besuch von Unbekannten und versuchen, das Unmögliche zu arrangieren. Wer macht das Programm? Wir machen das Programm. So ist unsere Musik.

Andreas Liebmann nutzt in seinen Arbeiten den Theaterraum als Spiegelkabine politischer Auseinandersetzungen. «Exodus», ein Bänkelgesang über die neuen Europäer, tourt seit 2015 im In- und Ausland. Und in der Klubschule Import (Rote Fabrik 2016) konnten Schweizer_innen bei Neuangekommenen die Schulbank drücken.

Fotos: Caroline Palla

PRESSESTIMMEN

Im Zentrum von „Unsere musikalischen Prinzipien“ stehen zwei Monologe – gesprochen von Ana Berkenhoff und Sandra Utzinger -, die sich aus einander entgegengesetzten Blickwinkeln mit Ausgrenzung, Exklusivität und deren Bewahrung einerseits, mit dem Sprengen von Ketten, Unterwandern von Festgefahrenheiten und dem Anpreisen neuer Gesetzmässigkeiten andererseits befassen. Sehr wortklug und facettenreich verwendet Andreas Liebmann Begriffe im Zusammenhang mit Musik, um nachgerade einen rauschhaften Buchstabenschwall Poesie herzustellen. (…) Die Fantasie beidseits der Absichten kommt im Text in ihrer Vielseitigkeit der Ausflüchte, Entschuldigungen und Beschwichtigungen sehr klar zum Ausdruck (…). P. S. Zeitung, Thierry Forchaux (24.02.2017)

 

Zugänglichkeit:

Anreise

Das Theater Winkelwiese befindet sich in der denkmalgeschützten Villa Tobler und liegt ca. 350 Meter von der Haltestelle Kunsthaus entfernt. Es müssen zwei Strassen überquert werden. Die letzten ca. 50 Meter führen über eine gepflasterte Strasse mit leichter Steigung.

Rollstuhlgängige Parkplätze befinden sich im Parkhaus Hohe Promenade.

Der Haupteingang führt über zwei Treppen (drei und fünf Stufen). Rechts neben dem Haupteingang befindet sich ein stufenloser Seiteneingang, der nur in Begleitung des Personals zugänglich ist. Von hier gelangt man mit einem Lift ins Foyer.

Im Haus

Die Kasse ist mobil und befindet sich nicht immer am gleichen Ort. Aufgrund der Schutzmassnahmen (Coronavirus) sind momentan Glasscheiben an der Kasse und Bar installiert.

Der Theatersaal und die Bar sind vom Foyer aus über eine fix installierte Rampe erreichbar. Die Raumsituation kann sich je nach Produktion ändern.

Links neben dem Lift befindet sich eine rollstuhlgängige Toilette.

Reservation und Tickets

Rollstuhlplätze können via Reservationsformular (bitte unter „Bemerkungen“ angeben) oder unter office@winkelwiese.ch / +41 (0)44 252 10 01 reserviert werden.

Assistenzpersonen, die Menschen mit einer Behinderung zu einer Vorstellung begleiten, erhalten eine Freikarte.

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