Grouper

Ist es eine Performance? Eine Klanginstallation? Also: Kunst? Im Fall von Liz Harris lassen sich diese Fragen alle mit einem klaren «jein» beantworten. Denn ihr Entwurf von Popmusik entzieht sich den gängigen Ordnungsrastern. Das hat die Frau aus Kalifornien mit ihrem Album «Dranging a Dead Deer Up a Hill» (2008) nachhaltig bewiesen. Zwischen vielfach verschrummelten Gitarrenakkorden und Effektschleiern sang sie darauf ihre melancholischen Traktate in den Raum hinaus. Für ihr aktuelles Album «Ruin» wiederum hat sich die inzwischen 36-Jährige ins portugiesische Exil begeben, um sich dort nach Jahren der Rastlosigkeit an die diskrete Aufarbeitung einer gescheiterten Beziehung zu machen. Flüstergesang zu Klavierbegleitung, hinterlegt mit ein paar Feldaufnahmen – mehr benötigt die Musikerin nicht für die Aufräumarbeiten innerhalb der eigenen Biographie. Man lauscht ihren stillen Worten und lässt sich von den Melodien nicht nur den Atem nehmen, sondern auch die Fragen. Natürlich ist es Kunst. Von erhabener Schönheit. Eintritt gratis für Personen des Asylbereichs und nur solange Tickets verfügbar. Bitte Ausweis „N“ oder „F“ vorweisen.