Vancouver Sleep Clinic

Ein paar Worte aus der Stille, vorgetragen mit flüchtiger Stimme. Darum herum eine dezente Kollektion von Klängen – Synthesizer-Schlieren, synthetische Trommeln, Piano-Akkorde, elegische Chorgesänge, manchmal auch bloss Geraschel. Man ist versucht, Vergleiche mit Bon Iver anzustellen, wenn es um das Werk von Tom Bettinson alias Vancouver Sleep Clinic geht. Doch das Wirken des Australiers ist – wenngleich erst in der Karriere-Frühphase – noch ein wenig beeindruckender als jenes seines Kollegen aus den USA. Bereits als Teenager hat er seine erste EP «Winter» veröffentlicht, deren Songs in seinem Kinderzimmer geschrieben und aufgenommen wurden. Drei Jahre später folgte dann das Album «Revival» (2017), für das der junge Mann aus Brisbane – nach Querelen mit seiner Plattenfirma – dann mit dem renommierten Produzenten Al Shux (der zuvor schon mit Jay-Z, Alicia Keys oder Lana Del Rey gearbeitet hat) ins Studio ging. Entstanden ist ein Meisterwerk. Aus der Feder und den Fingern eines gerade mal 22-Jährigen.