Sauti Sol

Zuerst war da einfach nur Gesang. Von drei jungen Männern, die in Nairobi ein A-Cappella-Ensemble gründeten. Doch es brauchte noch einen vierten Mann, um zur Band zu werden, in diesem Fall einen Gitarristen. Seither sind Sauti Sol – was locker etwa als «Stimmen in der Sonne» zu übersetzen wäre – eine unzertrennliche Einheit. Bereits ihr erstes Album «Mwanzo» trug ihnen 2008 einiges an Bewunderung ein. Es folgten gefeierte Tourneen, Hitparadenerfolge und Auszeichnungen. Nicht zuletzt, weil die Mischung stimmt: Hier werden Swahili-Texte mit ein paar Prisen Englisch gewürzt, die Sänger bewegen sich geschmeidig durch die herumwirbelnden Harmonien, es gibt fröhliche Bewegungsnummern und dezidierte Sozialkritik, und dann ist da noch dieses herrlich perlende Gitarrenspiel, das afrikanische Echos aus der jüngeren Musikgeschichte – von Django Reinhardt über Paul Simon bis hin zu Vampire Weekend – repatriiert.
Als der damalige US-Präsident Barack Obama gegen Ende seiner Amtszeit Kenia besuchte, gesellte er sich beim Staatsempfang in Nairobi zur Band, tanzte ausgelassen, aber dennoch würdevoll, ein paar Takte mit und liess die sonnigen Stimmen in sein Herz. Das ist gerade einmal drei Jahre her. Inzwischen trampelt Obamas Nachfolger auf dem internationalen Parkett herum, also verlegen Sauti Sol den Staatsempfang an den See. Und jeder im Publikum wird zum Präsidenten – einen ganzen Abend lang.