Saintseneca

Entwicklung ist die Summe von Bewegungen und Verschiebungen. Mit dieser Definition kann man sich Zac Little ziemlich angemessen nähern. Die erste entscheidende Etappe seiner Karriere führte ihn aus dem Berggebiet der Appalachen in die Universitätsstadt Columbus, Ohio, wo er ein Kunststudium in Angriff nahm und kurz darauf seine Band Saintseneca gründete. Das war 2007. Seither hat er unter diesem Namen mit wechselnden Mitgliedern eine ziemlich symmetrische Diskographie aufgeschichtet: vier EPs, vier Alben. Das aktuelle Werk «Pillar of Na» ist Ende August erschienen und markiert einen neuen Höhepunkt im Schaffen des auch schon mal als «Todesesoteriker» apostrophierten Bandleaders. Nach einem kurzen, an die ebenfalls aus den Appalachen stammende Carter Family gemahnenden Intro rattert Little durch ein wundervolles Indierock-Panoptikum, in dem immer wieder die Pixies als Echo auftauchen. Und wenn man dem gotisch anmutenden Bartträger und seinen Mitmusikern so zuhört, kommt man um den einen oder anderen sentimentalen Seufzer nicht herum. Um danach wieder staunend in diese beeindruckend schöne Klangwelt einzutauchen und mit dem Herzen jede Bewegung, jede Verschiebung zu registrieren.