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Dunkelkammer: Worte, nach Luft schnappend. - Einführung: Philipp Theisohn.
Die Dunkelkammer – der Ort, wo Sprache entsteht. Wo Sprache hörbar macht, was den meisten Augen verborgen bleibt. Für die diesjährigen Zürcher Poetikvorlesungen wird die Schriftstellerin und Musikerin Melinda Nadj Abonji Ohr und Stimme auf diesen wirkmächtigen Raum richten und einen Einblick in die Entstehung ihrer Literatur geben.
Melinda Nadj Abonji, 1968 in Bečej im ehemaligen Jugoslawien geboren, kam als Kind in die Schweiz. Von der zunehmenden Ideologisierung des Heimatbegriffes, von der geforderten Überanpassung an ein neues Zuhause, von Meinungen und Vorurteilen, vom Krieg und dem Schmerz, ihm ohnmächtig zuschauen zu müssen, erzählt ihr Roman «Tauben fliegen auf», der 2010 mit dem Deutschen und dem Schweizer Buchpreis ausgezeichnet wurde. Seit ihre Umgebung von einem Tag auf den anderen nicht mehr vom Ungarischen, sondern vom Schweizerdeutschen geprägt war, befragt sie die Verbindung ihrer inneren Stimme zu den Wörtern. Ihre literarischen Texte zeigen die Sprache in ihrer zweischneidigen Gestalt als Medium der Gewalt und als Möglichkeit, die Welt in ihren einschränkenden Zurichtungen zu transformieren. Im Roman «Schildkrötensoldat» (Suhrkamp 2017), der diesen Sommer mit dem Schillerpreis der ZKB ausgezeichnet wurde, blickt die Schriftstellerin noch tiefer in diesen Krieg hinein. Sie erzählt die Geschichte von Zoltán Kertész, der in der Armee zu einem Mann werden sollte, jedoch nicht als Held im bewaffneten Krieg fallen wird, sondern am täglichen Krieg und an der Sprachgewalt zugrunde geht. Melinda Nadj Abonji gibt seiner Blumenwelt, seiner mit Schätzen gefüllten Scheune eine Stimme. Im Wissen um das Politische jeden Sprechens beharrt sie auf dem Klang des anderen, der auch derjenige der Literatur und der Poesie ist.
Die Dunkelkammer – der Ort, wo Sprache entsteht. Wo Sprache hörbar macht, was den meisten Augen verborgen bleibt. Für die diesjährigen Zürcher Poetikvorlesungen wird die Schriftstellerin und Musikerin Melinda Nadj Abonji Ohr und Stimme auf diesen wirkmächtigen Raum richten und einen Einblick in die Entstehung ihrer Literatur geben.
Melinda Nadj Abonji, 1968 in Bečej im ehemaligen Jugoslawien geboren, kam als Kind in die Schweiz. Von der zunehmenden Ideologisierung des Heimatbegriffes, von der geforderten Überanpassung an ein neues Zuhause, von Meinungen und Vorurteilen, vom Krieg und dem Schmerz, ihm ohnmächtig zuschauen zu müssen, erzählt ihr Roman «Tauben fliegen auf», der 2010 mit dem Deutschen und dem Schweizer Buchpreis ausgezeichnet wurde. Seit ihre Umgebung von einem Tag auf den anderen nicht mehr vom Ungarischen, sondern vom Schweizerdeutschen geprägt war, befragt sie die Verbindung ihrer inneren Stimme zu den Wörtern. Ihre literarischen Texte zeigen die Sprache in ihrer zweischneidigen Gestalt als Medium der Gewalt und als Möglichkeit, die Welt in ihren einschränkenden Zurichtungen zu transformieren. Im Roman «Schildkrötensoldat» (Suhrkamp 2017), der diesen Sommer mit dem Schillerpreis der ZKB ausgezeichnet wurde, blickt die Schriftstellerin noch tiefer in diesen Krieg hinein. Sie erzählt die Geschichte von Zoltán Kertész, der in der Armee zu einem Mann werden sollte, jedoch nicht als Held im bewaffneten Krieg fallen wird, sondern am täglichen Krieg und an der Sprachgewalt zugrunde geht. Melinda Nadj Abonji gibt seiner Blumenwelt, seiner mit Schätzen gefüllten Scheune eine Stimme. Im Wissen um das Politische jeden Sprechens beharrt sie auf dem Klang des anderen, der auch derjenige der Literatur und der Poesie ist.
Lift und rollstuhlgängige Toilette vorhanden, Besucher*innen mit einem Rollstuhl melden sich bitte unter Tel. 044 254 50 08
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