Der Revisor

Eine kleine Gemeinde abseits der Hauptstadt, vergessen vom Rest der Welt, versinkt im Schlamm aus Korruption, Faulheit und Inkompetenz. Die Krankenhausflure sind in einem desolaten Zustand, der Gerichtsschreiber ist dauerbesoffen, der Richter glänzt durch Abwesenheit, da er seine Zeit lieber auf der Jagd verbringt. Alle anderen Honoratioren der Stadt verspielen und vertrinken die Gelder des Staates oder wirtschaften sich in die eigene Tasche. Ein herrliches Leben – bis sich die Nachrichtverbreitet, ein Revisor sei inkognito auf dem Weg in die Stadt. Als der mittellose kleine Beamte Chlestakow eintrifft und prompt jeder in ihm den Revisor vermutet, überschlagen sich die Ereignisse: Alle versuchen mit heiler Haut davonzukommen und Chlestakow für sich zu gewinnen. Dieser nutzt seinen neu gewonnenen Status schamlos aus, nimmt bereitwillig alle Vergünstigungen sowie Geldgeschenke an und scheut auch nicht vor falschen Eheversprechungenzurück. Bald steht die ganze Gemeinde Kopf . . .
Nikolaj Gogols berühmte Verwechslungskomödie von 1836 bietet einen amüsanten und boshaften Blick auf eine von der Finanzmisere betroffene klamme Gemeinde und zeigt ein Panoptikum unverdrossener und gedankenloser Spekulation in der Provinz. Es ist ein Stück über Korruption im Namen des Volkes und über Gier und Gemütlichkeit als Antriebe menschlichen Handelns. Gogol gibt die Habgier, Bestechlichkeit und Autoritätsgläubigkeit der gesellschaftlichen Elite der Lächerlichkeit preis. Eine Geschichte, die so doch niemals in einer Zürcher Gemeinde passieren könnte, oder?

Nikolaj Gogol zählt zu den wichtigsten Autoren des 19. Jahrhunderts. Zu seinen bekanntesten Werken zählen sein einziger Roman «Die toten Seelen» und die Komödie «Der Revisor». Er wurde 1809 in der Ukraine geboren und wuchs auf dem Gut seiner Eltern auf. Im Jahr 1835 gelang ihm der Durchbruch mit dem Erzähl- und Essaywerk «Arabesken». In derselben Zeit erschienen «Der Revisor» und «Die toten Seelen». Damit feierte er ausserordentliche Erfolge, fühlte sich aber in der Rezeption seiner Werke missverstanden. Dies führte zu einer manischen Reisetätigkeit, die ihn durch ganz Europa brachte. Fieber und Erschöpfung plagten ihn, und er geriet unter den starken Einfluss eines obskuren Oberpriesters. Auf dessen Drängen hin beendete er nicht nur seine schriftstellerische Tätigkeit, sondern verbrannte auch die Fortsetzung der «Toten Seelen». Gogol starb an den Folgen strengen religiösen Fastens im Alter von nur 42 Jahren.

Felix Prader, geboren 1952 in Zürich, begann als Regieassistent bei Horst Zankl am Theater am Neumarkt, war dann Assistent von Peter Stein, Klaus Michael Grüber und Robert Wilson an der Berliner Schaubühne, wo er mehrere Male inszenierte. Darüber hinaus arbeitete er u.a. in Genf, Basel, Bern, Zürich, Düsseldorf, Bochum, Köln, Mainz, in den USA, in Frankreich und in Spanien als freier Regisseur. Er ist Übersetzer von Theaterstücken, bearbeitete mehrere Romane für die Bühne und unterrichtete unter anderem an der französischen nationalen Schauspielschule in Strassburg und am Mozarteum in Salzburg. Letzte Saison hatte seine Inszenierung von Hermann Bahrs «Das Konzert» am Wiener Burgtheater Premiere. Am Theater Kanton Zürich inszenierte er «Die Grönholm-Methode», «Das Ende vom Anfang», «Der Gott des Gemetzels», «Volpone» und «Dinner für Spinner» .

Regie: Felix Prader
Bühne: Anja Furthmann
Kostüme: Jessica Karge
Mit: Nicolas Batthyany, Katharina von Bock, Michael von Burg, Judith Cuénod, Stefan Lahr, Andreas Storm, Miriam Wagner

Veranstaltungsort: Wila | Schulhaus Eichhalde | Eichhaldenstrasse 23


zur Website der Veranstalter:in

Ticketinformationen

Vorverkauf: www.kulturvereinwila.ch | |

Künstler:innen / Personen

Regie: Felix Prader
Bühne: Anja Furthmann
Kostüme: Jessica Karge
Mit: Nicolas Batthyany, Katharina von Bock, Michael von Burg, Judith Cuénod, Stefan Lahr, Andreas Storm, Miriam Wagner

Veranstalter:in

Theater Kanton Zürich

Das Theater Kanton Zürich (TZ) wurde im Jahr 1971 als Genossenschaft gegründet. Das Besondere des Theaters liegt in seiner Mobilität. Als Wanderbühne spielt es immer wieder woanders: in den Gemeinden des Kantons wie auch in Gastspielhäusern der ...

Ort

Theater Kanton Zürich

Scheideggstrasse 37
8404 Winterthur
+41 (0)52 212 14 42
info@tkz.ch

Dein Weg

Beschreibung:

Eine kleine Gemeinde abseits der Hauptstadt, vergessen vom Rest der Welt, versinkt im Schlamm aus Korruption, Faulheit und Inkompetenz. Die Krankenhausflure sind in einem desolaten Zustand, der Gerichtsschreiber ist dauerbesoffen, der Richter glänzt durch Abwesenheit, da er seine Zeit lieber auf der Jagd verbringt. Alle anderen Honoratioren der Stadt verspielen und vertrinken die Gelder des Staates oder wirtschaften sich in die eigene Tasche. Ein herrliches Leben – bis sich die Nachrichtverbreitet, ein Revisor sei inkognito auf dem Weg in die Stadt. Als der mittellose kleine Beamte Chlestakow eintrifft und prompt jeder in ihm den Revisor vermutet, überschlagen sich die Ereignisse: Alle versuchen mit heiler Haut davonzukommen und Chlestakow für sich zu gewinnen. Dieser nutzt seinen neu gewonnenen Status schamlos aus, nimmt bereitwillig alle Vergünstigungen sowie Geldgeschenke an und scheut auch nicht vor falschen Eheversprechungenzurück. Bald steht die ganze Gemeinde Kopf . . .
Nikolaj Gogols berühmte Verwechslungskomödie von 1836 bietet einen amüsanten und boshaften Blick auf eine von der Finanzmisere betroffene klamme Gemeinde und zeigt ein Panoptikum unverdrossener und gedankenloser Spekulation in der Provinz. Es ist ein Stück über Korruption im Namen des Volkes und über Gier und Gemütlichkeit als Antriebe menschlichen Handelns. Gogol gibt die Habgier, Bestechlichkeit und Autoritätsgläubigkeit der gesellschaftlichen Elite der Lächerlichkeit preis. Eine Geschichte, die so doch niemals in einer Zürcher Gemeinde passieren könnte, oder?

Nikolaj Gogol zählt zu den wichtigsten Autoren des 19. Jahrhunderts. Zu seinen bekanntesten Werken zählen sein einziger Roman «Die toten Seelen» und die Komödie «Der Revisor». Er wurde 1809 in der Ukraine geboren und wuchs auf dem Gut seiner Eltern auf. Im Jahr 1835 gelang ihm der Durchbruch mit dem Erzähl- und Essaywerk «Arabesken». In derselben Zeit erschienen «Der Revisor» und «Die toten Seelen». Damit feierte er ausserordentliche Erfolge, fühlte sich aber in der Rezeption seiner Werke missverstanden. Dies führte zu einer manischen Reisetätigkeit, die ihn durch ganz Europa brachte. Fieber und Erschöpfung plagten ihn, und er geriet unter den starken Einfluss eines obskuren Oberpriesters. Auf dessen Drängen hin beendete er nicht nur seine schriftstellerische Tätigkeit, sondern verbrannte auch die Fortsetzung der «Toten Seelen». Gogol starb an den Folgen strengen religiösen Fastens im Alter von nur 42 Jahren.

Felix Prader, geboren 1952 in Zürich, begann als Regieassistent bei Horst Zankl am Theater am Neumarkt, war dann Assistent von Peter Stein, Klaus Michael Grüber und Robert Wilson an der Berliner Schaubühne, wo er mehrere Male inszenierte. Darüber hinaus arbeitete er u.a. in Genf, Basel, Bern, Zürich, Düsseldorf, Bochum, Köln, Mainz, in den USA, in Frankreich und in Spanien als freier Regisseur. Er ist Übersetzer von Theaterstücken, bearbeitete mehrere Romane für die Bühne und unterrichtete unter anderem an der französischen nationalen Schauspielschule in Strassburg und am Mozarteum in Salzburg. Letzte Saison hatte seine Inszenierung von Hermann Bahrs «Das Konzert» am Wiener Burgtheater Premiere. Am Theater Kanton Zürich inszenierte er «Die Grönholm-Methode», «Das Ende vom Anfang», «Der Gott des Gemetzels», «Volpone» und «Dinner für Spinner» .

Regie: Felix Prader
Bühne: Anja Furthmann
Kostüme: Jessica Karge
Mit: Nicolas Batthyany, Katharina von Bock, Michael von Burg, Judith Cuénod, Stefan Lahr, Andreas Storm, Miriam Wagner

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