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Absolut Trio
Die künstlerische Umsetzung der Zeit, in der sie selber leben und wirken, interessiert das Absolut Trio sehr. Deshalb haben sie sich für ihr neues Handschriften-Programm "Opus 2017" gleich drei Zeitgenossen - allerdings drei verschiedenen Generationen angehörend - vorgenommen, mit deren Werk sie sich neben dem grossartigen Klaviertrio von Maurice Ravel vertieft auseinandersetzen möchten.
Da ist zum einen Philippe Racine (*1958): an ihn hat das Absolut Trio letztes Jahr den Auftrag vergeben, der dieses Jahr zur Uraufführung kommt. Er hat mit "Opus 2016" ein höchst differenziertes, inspiriertes und sprechendes Tongebilde geschaffen, welches biographische und weltgeschichtliche Erschütterungen der letzten Zeit musikalisch aufgreift und sich im weitesten Sinne auf den langsamen Satz aus Ravels Klaviertrio beziehen lässt.
Auch Lukas Huber (*1990) hat sich durch diesen zauberhaften langsamen Satz inspirieren lassen, macht sich aber in "WIR" ganz anders an die Aufgabe: Die Musikerinnen werden - mittels Verstärkung medial erweitert - mit "vorkomponiertem" Tonmaterial relativ frei spielen: Kaskaden, Glissandi, Akkordballungen, daraus sich ergebende Cluster, aber auch tonale Erinnerungsfetzen stehen zur Verfügung. Dabei werden die Hörgewohnheiten der Rezipienten im besten Fall irritiert, indem ihre Direktsignale mittels Verstärkung räumlich herumgeschoben und übereinandergeschichtet werden. Das Absolut Trio verlässt mit dieser "Anordnung" zum ersten Mal das gewohnte Terrain der auskomponierten Musik und widmet sich der gelenkten Improvisation. Die Spielerinnen geben dabei auch einen Grossteil ihrer Spielautorität in die Hände des "Spielmachers", dessen Fantasie allerdings in starkem Masse durch ihre Angebote stimuliert oder gebremst wird. Sie stellen so auch die Frage nach der "Autorschaft" des Ergebnisses. Für die Musikerinnen spannend wird es allemal werden, davon sind sie nach ersten Versuchen überzeugt!
Genau bis übergenau notiert ist die Musik Urs Peter Schneiders (*1939). Insgesamt 10 Klaviertrios hat er zwischen 1960 und 2016 geschrieben: Sowohl das erste "Dissonanz" als auch sein bisher letztes "Teich mit zwei Schwänen" - 2016 zum sechzigsten Todestag Robert Walsers komponiert - ist Bettina Boller gewidmet, Letzteres für "Bettina Boller plus".
"Teich mit zwei Schwänen" wird im Handschriften-Programm "Opus 2017" uraufgeführt. In einem eigenen Konzert am 6. November 2017 wird das Absolut Trio dann alle 10 Trios in Biel aufführen und in einem zweiten Anlauf aufnehmen.
Absolut Trio:
Bettina Boller
Violine
Judith Gerster
Violoncello
Stefka Perifanova
Klavier
Maurice Ravel (1875-1937)
Klaviertrio a-Moll
Philippe Racine (*1958)
"Opus 2016" (Kompositionsauftrag)
Lukas Huber (*1990)
"WIR" (Kompositionsauftrag)
Urs Peter Schneider (*1939)
"Teich mit zwei Schwänen"
Germaniastrasse 99
8044 Zürich
+41 (0)44 361 80 51
info@theater-rigiblick.ch
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