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Alles das kann ich mit Wahrheit melden
Das kurze kommentierte Konzert ist zur Hauptsache Hanns Eisler gewidmet. Einige Chansons der Sängerin Barbara runden die Präsentation ab.
"für mich ist seine vertonung, was für stücke die aufführung ist: der text. er liest mit enormer genauigkeit" schreibt Bertolt Brecht am 26.7.1942 in sein Arbeitstagebuch und macht Hanns Eisler damit ein heimliches Kompliment, das er sonst keinem anderen je angedeihen lässt. Zu diesem Zeitpunkt sitzen die beiden in Hollywood, auf der Flucht vor den Nazis im kalifornischen Exil.
Die vorliegende Aufnahme durchmisst den Kosmos der Eislerschen Liedkunst in seiner ganzen Bandbreite: Von den Liedern, die Schönbergs Lehrerschaft verraten über Kampflieder bis zu Tucholsky-Chansons. Sie spannt ausserdem – sozusagen rückwärts – einen Bogen über die gesamte Zeit der Zusammenarbeit von Hanns Eisler und Bert Brecht, von „Ändere die Welt, sie braucht es“ aus der ersten gemeinsamen Arbeit („Die Massnahme“, 1930) bis zum „Schweyk“, dessen Uraufführung 1957 Brecht nicht mehr erlebte.
Auch das Leben der französischen Sängerin Barbara war massiv von den politischen Umständen des 20. Jahrhunderts geprägt: 1930 als Kind jüdischer Eltern geboren, verbrachte sie ihre Kindheit auf der Flucht vor den Nazis. Hinzu kommt ein weiteres Trauma, von dem Barbara erst kurz vor ihrem Tod in den unvollendeten Memoiren berichtet: Mit zehneinhalb Jahren wird sie zum ersten Mal Opfer sexueller Ausbeutung. Mit sechzehn rennt sie von Zuhause davon. Die Machtlosigkeit, die Angst, dass ihr niemand glaubt, begleitet Barbara lange. In einem ihrer populärsten Lieder „L’aigle noir“ beschreibt sie diese Situation und wählt dafür das Bild des bewegungslosen Ausharrens angesichts eines grossen schwarzen Raubvogels.
Barbaras Œuvre beschränkt sich aber keineswegs auf die Verarbeitung ihres bewegten Privatlebens in Chansons. „Perlimpinpin“ ist sicher eines der engagiertesten Lieder einer französischen „singer-songwriter“ während des Vietnamkriegs. In Deutschland ist von ihr wahrscheinlich an vorderster Stelle das Chanson „Göttingen“ bekannt, das zur Hymne der deutsch-französischen Aussöhnung wurde und laut Barbara ihren „tiefen Wunsch nach Versöhnung, nicht aber nach Vergessen“ zum Ausdruck bringt.
Auf der CD gibt es keine „originale“ Klavierbegleitung von Barbara. Die Arrangements, die Daniel Fueter für eine szenische Aufführung gemacht hat, ersetzen in ihrer stilistischen Bandbreite und Farbigkeit mehr als eine Begleitband. (Philip Bartels)
Die Doppel-CD ist bei Solo Musica erschienen, wird von Sony Music vertrieben und wurde von Radio SRF 2 koproduziert. Selbstverständlich liegt sie am Abend auf.
Reservation empfohlen! 044 361 80 51 oder tickets@theater-rigiblick.ch
Rea Claudia Kost
Gesang
Daniel Fueter
Klavier
Germaniastrasse 99
8044 Zürich
+41 (0)44 361 80 51
info@theater-rigiblick.ch
Die Bar öffnet jeweils 1 Stunde vor Vorstellungsbeginn und ist auch in der Pause und nach den Vorsgtellungen für unser Publikum geöffnet.
Unser Theatersaal bietet Platz für 200 BesucherInnen. Von der geschwungenen Treppe, die hinunter auf den Terrassenplatz führt, bietet sich eine wunderbare Sicht auf Stadt und See - und bei gutem Wetter auf die Rigi. In der stimmungsvollen Theater-Bar werden wunderbare, hausgemachte Kleinigkeiten angeboten.
Das Theater Rigiblick ist rollstuhlgängig. Bitte erwähnen Sie bei der Bestellung, wenn Sie einen Rollstuhlplatz oder den Treppenlift beantspruchen möchten.
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