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Von W.G. Sebald
“Es kommt mir vor, dass wir, die wir uns noch am Leben befinden, in den Augen der Toten irreale, nur manchmal, unter bestimmten Lichtverhältnissen und atmosphärischen Bedingungen sichtbar werdende Wesen sind.“
Jacques Austerlitz entgeht als Fünfjähriger durch einen Kindertransport von Prag nach London dem Holocaust und wächst bei einem calvinistischen Ehepaar in Wales auf, das seine Herkunft nie zur Sprache bringt. Die traumatische Trennung von den Eltern und die gefühlskalte Umgebung des calvinistischen Predigerhauses führen nicht nur zu einem völligen Vergessen der eigenen Vergangenheit, vielmehr blendet der erwachsene Austerlitz lange Zeit die gesamte Geschichte des 20. Jahrhunderts aus und vermeidet damit jede Konfrontation mit seinem eigenen Schicksal; bis er mit über fünfzig Jahren zufällig seiner jüdischen Herkunft auf die Spur kommt. Durch die zufälligen Begegnungen mit dem namenlosen Erzähler des Romans beginnt Austerlitz, seine vergessene und verdrängte Kindheit und damit auch seine „wahre“ Identität zu rekonstruieren. Wie die verloren geglaubte Taube, die im Roman eines Tages mit gebrochenem Flügel ihr Ziel schlussendlich doch noch erreicht, so tastet sich Austerlitz immer tiefer in die Erinnerung hinab, um sich dem Rätsel seiner Herkunft zu stellen.
In der Bühnenfassung von Thomas Sarbacher und Manuel Bürgin kehrt der Erzähler zurück in das Haus, das ihm Austerlitz am Ende des Romans überlässt. Er betrachtet Fotos und Postkarten, findet Aufzeichnungen auf einer Tonbandspule. Der Erzähler beginnt, die Fragmente zu ordnen und gerät über diesen Versuch der Rekonstruktion selber in einen fieber- und wahnhaften Zustand, der demjenigen Austerlitz’ immer mehr ähnelt. Der Erzähler lädt das Publikum ein zu einer Reise in die Vergangenheit, in der wir, so vermutet Austerlitz, Verabredungen haben mit Personen, die jenseits der Chronologie in einemZusammenhang stehen mit uns. Oft denkt der Erzähler nach über den heimkehrenden Vogel, wie er «quer durch das steile Gelände und um die vielen Hindernisse herum richtig an sein Ziel anlangen konnte». Kein Wunder, es ist die Geschichte seiner eigenen, verspäteten Heimkehr.
Eine Koproduktion von Kellertheater Winterthur und Theater Winkelwiese Zürich.
Mitwirkende Künster: Mit Thomas Sarbacher / Regie: Manuel Bürgin / Ausstattung: Beni Küng / Musik: Sandro Corbat
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