Buchvernissage – «Die Schweizer KZ-Häftlinge»

Kennen Sie Marcelle Giudici? Friedrich Abegg? Oder Anna Böhringer? Sie waren Schweizerinnen und Schweizer, die in Auschwitz, Mauthausen und Ravensbrück ermordet wurden.

Vor 75 Jahren befreiten sowjetische und alliierte Truppen die ersten Konzentrationslager des Dritten Reichs – und die Welt entdeckte das wahre Ausmass eines beispiellosen Massenmords. In ganz Europa wird seither der Opfer des NS-Terrors gedacht – ausser in der Schweiz. Bis heute ist kaum bekannt, dass die Nazis auch hunderte Schweizerinnen und Schweizer deportierten, folterten und töten. Weil sie Juden waren, Sozialisten, Homosexuelle, Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, Widerstandskämpfer.

Nach dreijähriger Recherche erzählen die Autoren Balz Spörri, René Staubli und Benno Tuchschmid in «Die Schweizer KZ-Häftlinge» erstmals die Geschichte dieser vergessenen Opfer des Nationalsozialismus. Das Buch beinhaltet zudem eine Liste, auf der alle bis heute bekannten Schweizer-Opfer aufgeführt werden.

Wer waren sie? Was taten der Bundesrat und die Schweizer Diplomatie, um ihnen zu helfen? Und wieso haben wir sie vergessen? Über diese Fragen diskutieren die Autoren an der Vernissage.

Balz Spörri (*1959) studierte Germanistik und Geschichte und promovierte mit einer Arbeit über die Sozialgeschichte des Lesens. Er lebt als Journalist und Autor in Zürich.
René Staubli (*1953) war Redaktor und Reporter für SonntagsZeitung, Weltwoche und Tages-Anzeiger. 2003 gewann er den Zürcher Journalistenpreis. Heute ist er als Lektor und Ghostwriter tätig.
Benno Tuchschmid (*1985) war Reporter für Aargauer Zeitung, SonntagsZeitung und Schweiz am Sonntag. Er leitet heute das Ressort Magazin der Blick-Gruppe.

Lesung aus Porträts von Schweizer NS-Opfern: Dorothee Roth (SRF)

Moderation: Peer Teuwsen (NZZ am Sonntag)