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Die Schweiz ist eine Seefahrernation und auf den Weltmeeren zuhause. Soviel belegen Filmaufnahmen, die in den 50er und 60er Jahren auf den Fahrten der „MS Basilea“ entstanden. Neben Gischt, Wolken und Wellentälern, neben Ladung wie Kaffee, Kakao oder einer Herde Wasserbüffel, dokumentieren die Bilder auch seltsame Begebenheiten an Land: Da steigt in Massawa (Eritrea) ein alternder Kaiser von einem russischen Kriegsschiff. Oder die schweizerische Crew erlebt im kulturrevolutionären China eine Parade, auf welcher der staunenden Menge Flugzeuge und Eisenbahnzüge (einstweilen) aus Pappe vorgeführt werden.
Das Filmdokument der „MS Basilea“ gibt uns Anlass zu fragen: nach Geschichten, die Schiffe schreiben. Dabei denken wir weniger an medial ausgeschlachtete Epen à la „Titanic“. Vielmehr gilt unser Interesse den kleinen Geschichten, den eher unscheinbaren Begebenheiten, die aber den Blick auf das grosse Ganze freigeben: auf die postkoloniale Kämpfe des afrikanischen Kontinents zu Zeiten des Kalten Krieges oder, im Falle Chinas, die zarten Anfänge der Weltmacht von morgen.
Gerahmt wird das Filmmaterial der „MS Basilea“ von künstlerischen Arbeiten. Sie erzählen vom Leben und Sterben auf dem Flüchtlingsschiff oder vom Versuch, das Gemälde „Floss der Medusa“ (1819) von Théodore Géricault mit zeitgenössischen Mitteln ins Bild zu setzen. Sie erzählen von der bedrückenden Einsamkeit auf einem modernen Containerschiff, von Winden und Meeresströmungen im Atlantik als klimatischer Bedingung des Sklavenhandels sowie vom Schiffsfriedhof in Gadani (Pakistan), wo die gewaltigen Stahlgefässe in ihre Einzelteile zerlegt und dem globalen Warenkreislauf wieder zugeführt werden.
Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist im regulären Eintrittspreis inbegriffen wenn nicht anders angegeben.
Mit Arbeiten von Dias & Riedweg, Eza Komla, Hira Nabi, Dierk Schmidt, Allan Sekula und Adnan Softić. Die Anregung zur Sichtung der „MS Basilea“-Filme kam von Damian Christinger. Die kuratorische Betreuung lag bei Bettina Schuler (JJM) und Adnan Softić.
Die Schweiz ist eine Seefahrernation und auf den Weltmeeren zuhause. Soviel belegen Filmaufnahmen, die in den 50er und 60er Jahren auf den Fahrten der „MS Basilea“ entstanden. Neben Gischt, Wolken und Wellentälern, neben Ladung wie Kaffee, Kakao oder einer Herde Wasserbüffel, dokumentieren die Bilder auch seltsame Begebenheiten an Land: Da steigt in Massawa (Eritrea) ein alternder Kaiser von einem russischen Kriegsschiff. Oder die schweizerische Crew erlebt im kulturrevolutionären China eine Parade, auf welcher der staunenden Menge Flugzeuge und Eisenbahnzüge (einstweilen) aus Pappe vorgeführt werden.
Das Filmdokument der „MS Basilea“ gibt uns Anlass zu fragen: nach Geschichten, die Schiffe schreiben. Dabei denken wir weniger an medial ausgeschlachtete Epen à la „Titanic“. Vielmehr gilt unser Interesse den kleinen Geschichten, den eher unscheinbaren Begebenheiten, die aber den Blick auf das grosse Ganze freigeben: auf die postkoloniale Kämpfe des afrikanischen Kontinents zu Zeiten des Kalten Krieges oder, im Falle Chinas, die zarten Anfänge der Weltmacht von morgen.
Gerahmt wird das Filmmaterial der „MS Basilea“ von künstlerischen Arbeiten. Sie erzählen vom Leben und Sterben auf dem Flüchtlingsschiff oder vom Versuch, das Gemälde „Floss der Medusa“ (1819) von Théodore Géricault mit zeitgenössischen Mitteln ins Bild zu setzen. Sie erzählen von der bedrückenden Einsamkeit auf einem modernen Containerschiff, von Winden und Meeresströmungen im Atlantik als klimatischer Bedingung des Sklavenhandels sowie vom Schiffsfriedhof in Gadani (Pakistan), wo die gewaltigen Stahlgefässe in ihre Einzelteile zerlegt und dem globalen Warenkreislauf wieder zugeführt werden.
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