«Glanz und Schatten»

In seinen Erzählungen zeigt Michael Fehr, welch überwältigende Sprach- und Klangbilder eine Literatur hervorbringen kann, die kompositorische Mittel wie Wiederholung und Variation anwendet. Im Zentrum der Texte stehen Menschen, Tiere und Orte, die eine Metamorphose durchlaufen: Ein Rebhuhn wird nach allen Regeln der Kunst auseinandergenommen. Eine wilde Studentin fantasiert ihr zukünftiges Leben zwischen Ekstase und Ruhe. Immer zeigt sich in Fehrs Texten im Zarten das Gewaltige, im Schatten der Glanz – und selten ist man sich sicher, was Schein ist, was Sein.

Bei zahlreichen Live-Auftritten zusammen mit dem Gitarristen und Komponisten Manuel Troller sind aus den Geschichten Songs entstanden, welche die beiden nun in einem fulminanten Literaturkonzert vortragen.

Nass klebt der Torf
fett steht das Gras
ein Männlein kriecht
schwarz vom Torf beschmiert
grün vom Gras kaschiert
auf allen Vieren bergwärts