Karin Sander

Karin Sander stellt Karin Sander aus: So zumindest suggeriert es der Flyer, der auf das obligate Titelbild verzichtet. Mit minimalen Verschiebungen befragt die 1957 in Bensberg (Nordrhein-Westfalen) geborene und heute in Berlin und Zürich lebende Künstlerin die Konventionen des Ausstellungsbetriebs – auch im Kunst Museum Winterthur.

Im Zentrum von Sanders Schaffen stehen grundlegende Fragen der Kunst. Hervorgetreten ist die Künstlerin mit ihren Wandstücken, auf Hochglanz polierte Wandflächen, in denen sie die Vorstellung von Wandmalerei neu bestimmt. Die Infragestellung traditioneller künstlerischer Methoden manifestiert sich auch in der seit 1998 entstehenden Werkreihe figurativer Skulpturen. Die klassische Porträtskulptur mit neuester Computertechnologie verbindend, entstehen 3D-Körperscans lebender Personen. Indem die Dargestellten von einem 3D-Laser beziehungsweise Weisslichtscanner eingescannt und die Daten anschliessend an einen Extruder oder 3D-Inkjekt Drucker übermittelt werden, der die Figur ohne handwerkliche Manipulation im Format 1 : 10 schichtweise aufbaut, entsteht so eine Skulptur ohne künstlerisches Zutun. Oder doch nicht? Neben zahlreichen Museumsbesuchern und der deutschen Frauenfussball-Nationalmannschaft finden sich berühmte Persönlichkeiten wie der Modedesigner Karl Lagerfeld und die Künstlerin selbst – als Miniaturen vereint.

Karin Sanders Schaffen war in grossen Museen weltweit zu sehen, so u.a. im Museum of Modern Art, New York, in der Staatsgalerie Stuttgart und im National Museum of Art in Osaka. Im Kunst Museum Winterthur bespielt sie mit ihrer Werkschau als erste Künstlerin nicht nur den Erweiterungsbau, sondern auch die Sammlungen in beiden Häusern ebenso wie den virtuellen Raum.

Zur Ausstellung erscheinen Kriminalromane von Oliver Bottini und Zoë Beck.