Kino Xenix: Thomas Brasch

Thomas Brasch (1945–2001) war Autor von Theaterstücken, Erzählungen und Gedichten, Übersetzer von Shakespeare – und Filmregisseur. Als Sohn jüdischer Emigranten in England geboren, wuchs er in Ostdeutschland auf, wo sein Vater Horst Brasch ein hoher Funktionär der DDR wurde. Nicht so Thomas, der aufgrund seiner politischen Aktionen inhaftiert wurde und schliesslich 1977 mit seiner Freundin, der Schauspielerin Katharina Thalbach, in den Westen zog. Aber auch zum kapitalistischen Teil Deutschlands hatte Brasch ein schwieriges Verhältnis. Doch zumindest konnte er im Westen Filme drehen – und traf mit Engel aus Eisen (1981) und Der Passagier (1988) soweit den Zeitgeist, dass beide Filme in Cannes liefen. Aber auch Domino (1982), damals in Locarno gezeigt, ist eine kleine Perle. Do 29. 10. > 19.00 Uhr «Versuch auf einem untergehenden Schiff in die eigene Haut zu fahren» – Eine Hommage für Thomas Brasch am Theater Neumarkt von und mit Max Czollek, Tine Milz und Moritz Richard Schmidt. Nach der Aufführung fährt das Publikum gemeinsam mit der Schauspielerin Ursula Andermatt in einem Bus ins Kino Xenix, um Braschs Der Passagier zu sehen. Das Kino Xenix zeigt während des anschliessenden Wochenendes (Do 19. 10.–So 2. 12.) die drei Kinofilme von Thomas Brasch. Auch der «Dokfilm am Sonntag» Familie Brasch kann zum Programm gezählt werden (siehe weiter unten)