Open-Air-Kino Xenix 2020 – LA PISCINE von Jacques Deray

Der Kontrast zwischen der von purer Erotik aufgeladenen Stimmung am Anfang und der eisigen Atmosphäre am Schluss des Films könnte kaum grösser sein.

Marianne (Romy Schneider) und Jean-Paul (Alain Delon) verbringen den Sommer in einer stylish eingerichteten Traumvilla mit grossem Pool bei Saint-Tropez. Als eines Tages unvermittelt Jean-Pauls alter Freund Harry (Maurice Ronet) seinen Besuch ankündigt, ist das sehr verliebte Paar nicht besonders erfreut, war Marianne doch Harrys Geliebte, bevor sie Jean-Paul kennen lernte. Begleitet wird der Musikproduzent und Frauenschwarm von seiner achtzehnjährigen Tochter Pénélope (Jane Birkin), von deren Existenz weder Marianne noch Jean-Paul wussten. Als Marianne die Überraschungsgäste einlädt, ein paar Tage zu bleiben, nehmen Vater und Tochter das Angebot begeistert an. Vorbei ist damit für die beiden sehr braun gebrannten Liebenden eine Zeit der in vollkommener Musse verbrachten Zweisamkeit. Denn Harry schleppt schon bald schickes Partyvolk an. Und geht bei seinen Umarmungen von Marianne etwas gar weit, während der sichtlich gelangweilte Jean-Paul den Trubel nutzt, um Pénélope näherzukommen. Das Beziehungskarussell ist also in Gang gesetzt. Und weil zwischen den Männern eine unterschwellige Rivalität gärt, kommt es eines Nachts zum abrupten Ende des Saint-Tropez-Idylls.

«Als Jacques Derays Film LA PISCINE Anfang 1969 in die Kinos kam, war er eine Sensation – und ein Skandal. Denn Romy Schneider und Alain Delon, die da so überzeugend ihren Leidenschaften vor der Kamera freien Lauf liessen, waren ein paar Jahre zuvor im wirklichen Leben Europas berühmtestes Liebespaar gewesen. (…) Über dem Dreh an der Côte d’Azur liegt von Anfang an eine sinnliche Hochspannung.» («Der Tagesspiegel») Wie die atemberaubende Linie von Harrys Maserati gegen Mariannes nicht weniger aufregenden nackten Körper geschnitten ist, hat tatsächlich etwas Skandalöses – und fehlt bezeichnenderweise in Luca Guadagninos Remake A BIGGER SPLASH von 2015. Zu sehen ist eine fürs Kino neu restaurierte und digitalisierte Fassung.