Soledades, Variations de Solitudes

«SOLedades, variations de solitudes»

Wenn man pensioniert ist, alleine in einem kleinen Dorf im Tessin lebt und die Kommunikation wegen seit Tagen anhaltendem Regen unterbrochen ist, was tut man dann? Herr Geiser löste das Problem auf seine eigene Weise. Die wenigen ihm zur Verfügung stehenden Bücher, darunter eine Bibel und eine Enzyklopädie, bildeten ihn und frischten sein Wissen auf. Ein lückenhaftes Wissen offenbar. Deshalb schneidet er das, was ihn interessiert, heraus und klebt es an die Wand. Was auf diesen Zetteln steht, ist mannigfaltig: Geologie, Zoologie, Geschichte, Tourismus, Anatomie. So unterschiedlich diese Wissensgebiete auch sind, eines ist ihnen gemeinsam: Angst.
Inspiriert von Max Frischs Buch „Der Mensch erscheint im Holozän“ lädt Pascal Viglino sein Publikum zu einem akustischen Kammerspiel voller Poesie, Schreibgeräuschen und melodischen Klangteppichen. Die Angst vor dem Tod und dem körperlichen und geistigen Zerfall beginnt sich in dieser inneren Abgeschiedenheit zu spiegeln, und lässt so den Protagonisten wie auch das Publikum weitere Einsamkeiten entdecken.