Film Am See

Den Hintergrund des Films bildet der Konflikt zwischen Georgien und der Region Abchasien. Jedes Jahr im Frühling schwemmt der kraftvolle Grenzfluss Enguri ganze Brocken fruchtbaren Bodens aus den Höhen des Kaukasus in die Ebene wo sie sich zu kleinen unbewohnten Inseln zusammenschliessen - temporäre Oasen für wildes Leben, aber auch für die Menschen. Auf einer dieser Insel will der Bauer Abga mit seiner pubertierenden Enkelin Asida Mais anpflanzen. Dafür bauen sie sich eine kleine Holzhütte und der Anbau kann beginnen. Der Mais gedeiht prächtig. Aber auch Ungemach schleicht sich ein. Immer wieder patrouillieren Soldaten in Kampfmontur auf ihren Motorbooten an der Insel vorbei. Als sich ein verletzter georgischer Soldat auf die Insel rettet, spitzt sich die Lage zu. Mit packenden Bildern und einer reichhaltigen Geräuschkulisse, aber einem umso wortkargeren Film (der erste Dialog fällt nach 18 Minuten), gelingt es Ovashvili die ZuschauerInnen in den Bann zu ziehen, der auch über das Ende hinaus nachklingt. Vorfilm: BALANCE Christoph und Wolfgang Lauenstein, Deutschland 1989, ohne Dialog, 8 Min. Fünf Figuren bewegen sich auf einer schwebenden Plattform. Diese kann nur im Gleichgewicht gehalten werden, indem alle Personen ihr Gewicht gleichmässig verteilen. Es beginnt ein Spiel, in dem die Balance stets in Gefahr gerät. >> FILM AM SEE 2017