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Ringvorlesung
Das Gebirge erlangte im Zuge des Entdeckungsdranges des 17. Jh. eine bemerkenswerte Popularität. Zu den Impulsgebern gehörten die Holländer Roelant Savery, Allart van Everdingen, Jacob van Ruisdael und Jan Hackaert mit naturnahen Schilderungen alpiner und skandinavischer Topographien. Für Auftraggeber auf gewagten Expeditionen unterwegs oder von Künstlerkollegen angeregt, erweiterten sie ihr Motivrepertoire, auf das sie zeitlebens erfolgreich zurückgriffen.
1755 weilte der niederländische Landschaftsmaler Jan Hackaert in der Schweiz und bereiste gemeinsam mit seinem Zürcher Kollegen Conrad Meyer das Glarnerland. Dabei entstanden Zeichnungen, die zu den frühesten topographischen Aufnahmen der Schweizer Bergwelt gehören und zu Inkunabeln der Gebirgsdarstellung wurden. Der Austausch war eine äusserst fruchtbare Bereicherung für beide Künstler – und für uns heute.
Caspar Wolf (1735–83) aus Muri (AG) war einer der ersten, der auf Touren die weithin unerschlossene Alpenwelt als malerisches Sujet eroberte. Nach seinem Tod geriet sein Werk rasch in Vergessenheit. 80 Jahre später reüssierte ein Waadtländer mit vergleichbaren Darstellungen auf der europäischen Bühne: Alexandre Calame (1810–64). Die Alpen spielen eine grosse Rolle auch in der Musik des 19. und frühen 20. Jh. Eine Sonderstellung nimmt „Eine Alpensinfonie“ von Richard Strauss (1915) ein. Unter dem Eindruck von Schopenhauer und Nietzsche sowie der Tragödie um Karl Stauffer-Bern und Lydia Welti-Escher werden die Alpen zur Chiffre einer radikal nihilistischen Kunst- und Weltanschauung. Dies macht das Orchesterstück zu einem Schlüsselwerk des frühen 20. Jh. Natürlich begreift auch die Literatur ab dem 18. Jh. die Alpen als arkadisch-idyllische Gegenwelt. Doch die höchsten Höhen bleiben mit den tiefsten Tiefen der Seele verbunden. Einmaliges Beispiel hierfür ist Johann Wolfgang Goethe, der drei Mal auf dem Gotthard stand und – wieder umkehrte. Die Alpen sind eine topographische wie eine symbolische Schwelle, an der die Ängste an die Oberfläche treten. Bei Goethe und nach ihm. Der Berg rutscht und stürzt auch heute noch.
Nach der Entdeckung durch die Maler avancierten die Alpen zum identitätsstiftenden Motiv für den jungen Bundesstaat: dramatische und idyllische Gegenwelten zum industrialisierten Mittelland. Bis hin zur Geistigen Landesverteidigung standen sie hoch im Kurs. Hodler und Segantini erneuerten die Alpenmalerei ebenso radikal wie später Kirchner. Die Künstler des 20. Jh. begegnen dem Gebirge mit kritischem, ironischem oder experimentellem Blick.
Dr. Bodo Brinkmann, Dr. des. Claudia Keller, Prof. Dr. Laurenz Lütteken, Andrea Lutz, David Schmidhauser, Dr. Beat Stutzer
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