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making histories together in more-than-human worlds
Continuity/Transpassing – making histories together in more-than-human worlds
Diese Protozone lädt ein; zum Verweilen, zum Einnisten und Existieren. Unterschiedliche künstlerische Positionen bewohnen den Raum. Unterschiedlich und dabei doch nicht separat – in Differenz und dabei doch nicht voneinander zu trennen. Über jahrelange Kontinuität - Continuity - arbeiten die eingeladenen Künstler*innen durch ihre Praktiken und Prozesse in enger Kompliz*innenschaft mit mehr-als-menschlichen Daseinsformen: Geister, Steine, Wasser, Algorithmen, Schleimpilze, Schwarmwesen, Pflanzen, künstliche Intelligenzen, Quantensprünge, Alteridentities. Durch diese Kontakte stellt sich der Zustand des Transpassing her, ein Zustand der Verschiebungen, Abwandlungen, Mutationen.
Das Mehr-als-Menschliche weist auf all jenes hin, das «uns Menschen» nicht von anderen und anderem trennt, sondern verbindet. Die Bestandteile ihrer Knochen sind in den Felsen und den Mineralien des Planeten impliziert: in ihnen enthalten und wiederzufinden.
Mit Continuity/Transpassing treten Dinge, die ausschliesslich von Menschen praktiziert werden, in den Hintergrund. Eines dieser Dinge ist Zeit. Als effizientes und von Menschen gemachtes Instrument dient es der Einteilung und Verwertung von Leben und Welt. Es verbindet uns als Zeitgenoss*innen und misst Intervalle des Geniessens, des Lernens, des Arbeitens. Diese Vermessungen, Ordnungen und Separierungen stellen “den Menschen” als exklusive Daseinsform in den Mittelpunkt des Weltgeschehens.
Was wäre, wenn Zeit stattdessen ein Werkzeug wäre? Im Gegensatz zu Instrumenten kennen Werkzeuge grundsätzlich keine fixen und vorbestimmten Verwendungszwecke. Die Beziehung zwischen Hand, Werkzeug und Situation bestimmt, wozu und wie ein Werkzeug genutzt wird. Vor allem dann, wenn in den Handlungen keine Hände, sondern Krallen, Nebelschwaden oder Sporen am Werk sind. Die Linse des Mehr-als-Menschlichen erlaubt es der Zeit, zum Werkzeug zu werden.
Eng verwandt mit Zeit ist das Konzept von Geschichte. Zeit als ordnendes Instrument entscheidet darüber, welche Zukünfte, Gegenwarten und Vergangenheiten Geschichte gemacht haben werden. Geschichte im Mehr-als-Menschlichen existiert dagegen nur im Plural, als Geschichten.
Als Besucher*innen der Shedhalle werden wir in die Prozesse der Protozone eingeschlossen und werden Teil ihrer Geschichten. Wir verabschieden uns vom Mittelpunkt des Weltgeschehens und behalten die Frage auf dem Radar, was mit «Menschen» gemeint sein könnte. Mit dem Verstand allein wird das nicht zu klären sein. Wir spüren, wie wir immer als Teil von anderem existieren und anderes als Teil von uns. Leise hören wir, welche Horizonte sich dabei auffalten - die hier mutierenden Zeitlichkeiten nehmen uns in Beschlag, sobald wir eintreten. Wir sind am Ende «unserer Zeit».
Jede*r ist eingeladen, an diesem Ort zu verweilen, sich zu erinnern oder einfach zu versuchen, die gegenwärtige und vergangene Gewalt und die Verletzungen nicht zu vergessen, die diese globale Gesundheitskrise für einige tödlicher macht als für andere. Denise Ferreira da Silva: Elemental Study Room
Öffnungszeiten:
Fr 09.04: 18:00 - 21:00 Uhr
Sa 10.04: 14:00 - 21:00 Uhr
So 11.04. 14:00 - 18:00 Uhr
Weitere Öffnungszeiten bis 06.06: Jeden Sa 14:00 - 20:00 Uhr & jeden So 14:00 - 18:00 Uhr
EN
Continuity/Transpassing – making histories together in more-than-human worlds
This Protozone is an invitation to linger and nest, to dwell and exist. The space is being inhabited by different artistic positions. Different but not separate – in difference and yet not to be separated from each other. Over years and in continuity, the practices and processes of the invited artists have been in close contact with more-than-human forms of existence. Spectres, rocks, water, algorithms, slime mold, swarms, plants, AI, quantum leaps and Alteridentities. These contacts generate a state of transpassing. With it come shifts, variations, mutations.
The more-than-human points to all that doesn’t separate «us humans» from other modes of existence, from one another. The components of their bones are implied in the rocks and minerals of the planet, contained, present and recovered in them.
Within Continuity/Transpassing some of the things practiced by humans exclusively fall into the background. One of these things is time. As an efficient and human-made instrument, it serves the division and valorization of life and world. It binds us as con-temporaries and measures intervals of pleasure, studies, work. These classifications, administered with and as violence, put «the human» as an exclusive form of existence into the limelight of world events.
What if time was a tool instead? Unlike instruments, tools generally don’t know about prescribed purposes and designated use. The coupling of hand, tool and situation determines how and for what a tool will be used. Possibly even more so when there are no hands at work, but claws, clouds of mist or spores. A more-than-human lens allows time to become a tool.
Closely related to time is the notion of history. Time as a regulative instrument decides
upon which futures, presents and pasts will have made history. Within the more-than-human, history exists in its plural form and as histories/herstories/theirstories* only.
We as visitors of Shedhalle are implicated in the processes of the protozone and become part of their histories. We say farewell to occupying worldly events from center stage and keep in mind questions about what may be meant by «humans». This will not be figured out by reason solely. We sense how we always exist implicated, entangled, interwoven. Softly we hear what horizons unfold by this. The hereby mutated temporalities seize us whenever we enter. We are at the end of «our time».
«Anyone, everyone, who happen to come across, walk by is welcome to stop by this place, remember or just try not to forget the current and past violence and violations that renders this global health crisis deadlier to some rather than others.» Denise Ferreira da Silva: Elemental Study Room
Opening Hours:
Fr 09.04: 18:00 - 21:00
Sat 10.04: 14:00 - 21:00
Sun 11.04 14:00 - 18:00
Further Opening Hours Until 06.06.: Every Sat 14:00 - 20:00 & every Sun 14:00 - 18:00
aLifveForms (fed and cared for by JP Raether), Denise Ferreira da Silva, Enad Marouf, Lea Porsager, The Otolith Group, Patrick Rohner, Riikka Tauriainen, Zheng Mahler u.a.
Seestrasse 395
8038 Zürich
+41 (0)44 481 59 50
mail@shedhalle.ch
Die Shedhalle sowie die sanitären Anlagen sind rollstuhlgängig und barrierefrei passierbar. Mit dem Konzept Kollekte/Minimalbeitrag verfolgt die Shedhalle eine Eintrittspreispolitik, die einen Besuch auch Menschen mit geringem Einkommen ermöglicht.
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