Hinter den sieben Gleisen

Kurt Früh

Das erste Jahrhundert des Films
In der Dauerreihe «Das erste Jahrhundert des Films» zeigen wir im Lauf von zehn Jahren rund 500 wegweisende Werke der Filmgeschichte. Die Auswahl jedes Programmblocks ist gruppiert nach Jahr­gängen, woraus sich schliesslich 100 Momentaufnahmen des Weltkinos von 1900 bis 1999 ergeben. Referenzzahl ist jeweils der aktuelle Jahrgang, d. h. im Jahr 2019 sind Filme von 1919, 1929, 1939 usw. zu sehen.

Inge, ein hochschwangeres deutsches Dienstmädchen, wirft sich auf dem Rangierbahnhof vor eine Lokomotive; gerade noch rechtzeitig kann der Lokführer bremsen. Die junge Frau rennt davon, findet in einem nahen Schuppen bei drei Clochards Unterschlupf und bringt dort kurz darauf ihr Kind zur Welt. Zuerst widerwillig, kümmert sich das Trio bald liebevoll um die Mutter und ihr Kind.
Kurt Frühs Hinter den sieben Gleisen, dieses romantische Melodrama voller Humor und leiser Ironie, ist ein atmosphärisches Zeitdokument über die Gegend rund um die Langstrasse Ende der 1950er-Jahre und zählt zu den erfolgreichsten Schweizer Filmen. Früh schnitt seinen Lieblingsfilm ganz auf die drei Penner, Nebenfiguren aus Bäckerei Zürrer, zu: «Die Clochards in seinen Filmen, die waren sein Alter Ego, er sagte immer: Das hätte um ein Haar ich sein können.» (Katja Früh, zit. watson.ch)
«Ich kann mir diesen stimmungsvollen Schwarzweissfilm immer wieder anschauen. Meine Lieblingsszenen sind die beim Bananenhändler Colonna (Ettore Cella), wo die drei Komiker-Kaliber Ruedi Walter, Zarli Carigiet und Max Haufler ihre Ganoventricks zum Besten geben. In einer dieser Szenen zitiert Kurt Früh augenzwinkernd gleich zwei Filmklassiker: The Kid von Chaplin und Eisensteins Kinderwagen-Szene auf der Potemkinschen Treppe in Odessa.» (Fredi M. Murer, zit. srf.ch)
«Gründe, warum der Film für alle funktioniert: 1. Die Geschichte ist zeitlos und herzerwärmend. Arm gegen Reich. Aussenseiter gegen Bourgeoisie. Gut gegen Böse. 2. Der Film spielt im Kreis 4, anno 1959. Man erkennt die Ecken wieder und vor allem: Der Dialekt ist zum Schreien! 3. Ältere Semester (...) sehen im Film die Stadt ihrer Kindheit. 4. Kinder mögen Ruedi Walters einzigartige Slapstick-Einlagen. Ansehen!» (David Sarasin, tagesanzeiger.ch, 18.12.2012)

Hinter den sieben Gleisen / 106 / sw / DCP / Dialekt
Regie: Kurt Früh
Drehbuch: Kurt Früh, Hans Hausmann
Kamera: Emil Berna
Musik: Walter Baumgartner
Schnitt: Hans Heinrich Egger
Besetzung: Max Haufler (Barbarossa/Karl Kessler), Ruedi Walter (Clown), Zarli Carigiet (Dürst), Ursula Heyer (Inge), Hannes Schmidhauser (Hartmann), Margrit Rainer (Frau Herzog), Helmut Förnbacher (Paul Eberhard), Ettore Cella (Colonna), Fred Tanner (Polizist Meier 12), Albert Pulmann (Caraco)

Schweizer Filmwochenschau 1959 / 10 / sw / Digital HD / D

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