Der abstrakte Film und die absolute Filmarbeit der Frauen vom Bauhaus

Reflektorische Farblichtspiele (Deutschland 1922)Rekonstruktion von 1966Der Feinschmecker (Deutschland 1934)Leihgeber: Unternehmensarchiv Schott AG, JenaDie Feuerprobe (Deutschland 1935)Komposition I (Deutschland 1922)Komposition II (Deutschland 1922)Symphonie diagonale (Deutschland 1924)Filmstudie (Deutschland 1928)Der Aufstieg (Deutschland 1926)Ein Lichtspiel schwarz-weiss-grau (Deutschland 1930)Farbenlichtspiele (Deutschland/Österreich 1923)SONATINE II (ROT), 1923/24 - Rekonstruktion 2000; TonS(OVJET)-TANZ, 1923 - Rekonstruktion 2000; TonA Short Introduction, 2000; Ton, d/e/iRekonstruktion aus dem Jahr 2000 von Corinne Schweizer und Peter Böhm, Atelier 21, Wien Opus 3+4 (Deutschland 1924)

Bauhaus und Max Bill
Vor 100 Jahren, im Sommer 1919, begann mit der Gründung des Bauhauses in Weimar die Geschichte der wohl berühmtesten Kunsthochschule überhaupt. Neben traditionelle Kunstdisziplinen traten auch neuere wie Fotografie und Film. Vier Programme zeigen, wie der Film am Bauhaus verstanden wurde; sie werden ergänzt durch ein Filmporträt des Zürcher Bauhaus-Schülers Max Bill.


Das Bauhaus ist fasziniert vom universalistischen Prinzip, das die Vielfalt der Welt auf wenige Grundelemente, auf ein einzelnes Prinzip oder Ordnungsgesetz zurückführt. Eine Beschäftigung mit dem abstrakten Film lässt sich daher bereits am frühen Bauhaus finden. Es sind oft Experimente, mit denen die Künstler der Organisation von Zeit im Medium Film nachspüren. Formen und Farbenspiele als filmische Partituren – radikal formal, radikal poetisch und freudig spielerisch. Zu ihnen gehören die zwei Filmkompositionen, die Werner Graeff 1922 entwirft, die er aber erst nach dem Krieg realisieren kann, aber auch die berühmten abstrakten Filme von Eggeling und Ruttmann – deren eigentliche Tricktischarbeit (Zeichnungen, Bildrhythmen, Handkolorierung) jedoch von ihren Lebensgefährtinnen, den Bauhaus-Studentinnen Erna Niemeyer und Lore Leudesdorff, geleistet wurde. László Moholy-Nagy gestaltet ein filmisches Lichtgedicht, in dem Licht auf sich drehende, durchlochte, reflektierende Metallobjekte trifft und in Mehrfachbelichtung übereinanderschiebt. Für Bauhausfeste erarbeiten Kurt Schwerdtfeger und Ludwig Hirschfeld-Mack Lichtprojektionen mit intensivem farbigem Licht, stets live vorgeführt, da der Farbfilm noch nicht erfunden ist. Nach dem Krieg rekonstruieren sie ihre Partituren und reduktionistischen Musiken. Mit solchen Vereinfachungen und Reduktionen werden auch die ersten farbigen Werbefilme für Jenaer Glas gearbeitet, die Moholy-Nagy als Trickfilme mit figurativen Menschen und Gemüse zeichnen lässt.

Einführung: Thomas Tode
Am Flügel: Günter A. Buchwald
Rekonstruktion von 1966

Leihgeber: Unternehmensarchiv Schott AG, Jena















SONATINE II (ROT), 1923/24 - Rekonstruktion 2000; Ton
S(OVJET)-TANZ, 1923 - Rekonstruktion 2000; Ton
A Short Introduction, 2000; Ton, d/e/i
Rekonstruktion aus dem Jahr 2000 von Corinne Schweizer und Peter Böhm, Atelier 21, Wien



Reflektorische Farblichtspiele / 17 / Farbe / Digital SD / Stummfilm mit Musik
Regie: Kurt Schwerdtfeger


Der Feinschmecker / 2 / sw / Digital HD / Stummfilm, d Zw'titel
Regie: László Moholy-Nagy, Ewald von Tresckow


Die Feuerprobe / 2 / Farbe / 35 mm / D (Gesang)
Regie: Curt Schumann, László Moholy-Nagy


Komposition I / 2 / sw / Digital HD / Stummfilm
Regie: Werner Graeff


Komposition II / 2 / sw / Digital HD / Stummfilm
Regie: Werner Graeff


Symphonie diagonale / 6 / sw / Digital SD / Stummfilm
Regie: Viking Eggeling, Erna Niemeyer


Filmstudie / 7 / sw / 16 mm / Stummfilm
Regie: Hans Richter, Erna Niemeyer


Der Aufstieg / 4 / sw / Digital SD / Stummfilm
Regie: Walther Ruttmann, Lore Leudesdorff


Ein Lichtspiel schwarz-weiss-grau / 6 / sw / 35 mm / Stummfilm
Regie: László Moholy-Nagy


Farbenlichtspiele / 20 / Farbe / Digital SD / Stummfilme mit Tonspur
Regie: Ludwig Hirschfeld-Mack, Corinne Schweizer, Peter Böhm


Opus 3+4 / 9 / sw / 35 mm / Stummfilm
Regie: Hans Richter, Lore Leudensdorff

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Das Filmpodium zeigt an die 350 verschiedene Filme jährlich. Thematische Reihen und Retrospektiven von Klassikern der Filmgeschichte sind ebenso zu sehen wie Premieren unabhängiger Autorenfilme aus aller Welt und Sonderveranstaltungen mit ...

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