Die Tomatensuppenschleuder

Im Anschluss an ihre Christian-Morgenstern-Hommage «Galgenbruders Erben» (2014), die sie im sogar theater allabendlich vor einem ausverkauften Saal spielten, nimmt das Duo MeierMoser & der Huber bereits Kurs auf die nächsten ehrwürdigen Jubilare: 100 Jahre nach den mythenumwobenen Abenden im Cabaret Voltaire an der Zürcher Spiegelgasse machen sich die drei Herren auf die Suche nach dem, was Dada heute sein könnte.

Anstatt nun in der Mottenkiste zu wühlen und die wohlbekannten alten Texte von Hugo Ball und anderen aufzuwärmen, arbeitet das Duo MeierMoser & der Huber mit Gedichten des ganz und gar lebendigen Hugo Ramnek, die von Martin Schumacher mit Schwung, Witz und einem Flair für seltene Instrumentierungen vertont werden. Als zuverlässige Lotsin im weiten Raum zwischen Tradition und Irritation ist wiederum – wie schon bei «Galgenbruders Erben» – Delia Dahinden mit an Bord.

Das famose Trio lässt sich in kein gängiges Format pressen, sondern macht sich ohne Scheuklappen ans Werk und präsentiert einen vergnüglich tiefschürfenden post-post-modernen Schleudertraum. Ein wilder Abend ist garantiert!