Lorafest

"Was geschieht, wenn die gewohnte Situation des Nicht-Ortes Radio (imaginiertes Studio, imaginierter Sendemast, unbekannte HörerInnen-Situation) unversehens sichtbar und im öffentlichen Raum der Stadt erlebbar wird?"

Ralf Wendet, Kurator

Radio Revolten (Halle, Deutschland 2016)

Radio LoRa entstand aus dem Interessengemenge von jungen politischen Aktivist_innen, die in den 80er Jahren im Medium Radio eine Möglichkeit sahen, sich frei auszudrücken und dem staatlichen Medienmonopol etwas entgegenzusetzen. Bereits 1977 hatte sich der Verein Alternatives Lokal-Radio Zürich (ALR) bemüht, eine Sendekonzession zu erhalten – ohne Erfolg. Während der Jugendunruhen 1981 sendete eine Gruppe von Radiomachenden aus dem Autonomen Jugend Zentrum (AJZ). Am 14. November 1983 erhielt Radio LoRa die Sendekonzession vom Bundesamt für Kommunikation und konnte seit diesem Zeitpunkt legal senden.

Anlässlich seines 35-jährigen Jubiläums veranstaltet Radio LoRa ein zweiwöchiges Radiofestival. Dabei werden Themen wie die Reichweite und Rezeption des Mediums Radio (definiert  als Massenmedium zur Verbreitung von gesellschaftlich relevanten Inhalten) wie auch seine soziale, politische und kulturelle Funktion Platz finden. Ausserdem bietet das Radiofestival einen Raum für die künstlerische Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Formen, Klang zu produzieren und zu vermitteln. 

Das Festival strukturiert sich rund um eine Radiobühne, die das Hauptelement des Festivals bildet. Eine Archivausstellung über die Geschichte von Radio LoRa rahmt die Bühne ein. Ein Spezialprogramm sorgt für Kontinuität bei den Übergängen im Bühnenprogramm. Ein grosses Fest mit Konzerten schliesst das ganze Festival ab.