Filmtipps für den Dezember

Redaktion Nora Kehli
Redaktion Nora Kehli

Im Dezember sind böse Kinder, queere Bewohner:innen von San Francisco, Jugendliche im Donbas und Anarchistinnen auf den Zürcher Leinwänden zu sehen.

Böse Kinder im Film

«Ach, was muss man oft von bösen Kindern hören oder lesen» – so eröffnet Wilhelm Busch 1865 seine Bildergeschichte Max und Moritz. Das Interesse an bösen Kindern ist seit jeher ungebrochen, wie die Ausstellung «Enfants Terribles» im Literaturmuseum Strauhof zeigt. Sie tauchen aber nicht nur in Bilderbüchern und Romanen auf, sondern auch im Film. Fünf Paradebeispiele aus der älteren und jüngeren Filmgeschichte gibt es während dem ersten Dezemberwochenende im Filmpodium zu sehen. Darunter Ich seh, ich seh (2013) des Regie-Duos Veronika Franz und Severin Fiala, die für ein anschliessendes Q&A vor Ort sein werden.

Samstag, 2. Dezember 2023, Filmpodium, 15:00 Uhr

Porny-Days-Retrospektive

Im RiffRaff und Xenix geht es im Dezember heiss her. Denn die Porny Days kehren für eine elfte Ausgabe zurück. In Zusammenarbeit mit der Cinémathèque suisse präsentiert das Filmfestival im Xenix eine Retrospektive mit Filmen, die aus den Programmen des Frauenkinos Xenia stammen. Gezeigt werden unter anderem zwei Filme der Avantgardistin des New Queer Cinema Monika Treut: Gendernauts (1999), der die Lebensrealitäten von trans und genderqueeren Personen in San Francisco beleuchtet, und dessen Fortsetzung Gendernation (2021), in dem die dieselben Protagonist:innen 22 Jahre später erneut vor die Kamera treten.

Sonntag, 3. Dezember 2023, Xenix, 16:30 Uhr

Porny-Days-Retrospektive: Gendernauts

Kino Xenix

Porny-Days-Retrospektive: Gendernauts

Dieser Film erforscht Phänomene von Gender-Auflösung am Ende des Jahrtausends in der Bay Area in Kalifornien. Im Mittelpunkt stehen Cyborgs.

Film und Diskussion zur aktuellen Lage in der Ukraine

Kriege können von heute auf morgen ausbrechen und das Leben der Menschen völlig auf den Kopf stellen. So auch das von Andriy, Illia, Lera, Liza und Ruslan, deren Zukunftspläne mit dem russischen Angriff im Februar 2022 in die Brüche gehen. Sie sind die Protagonist:innen von Alisa Kovalenkos Dokumentarfilm We will not fade away (2023). Kovalenko zeichnet das Porträt einer jungen Generation im Donbas, die sich trotz aller Widrigkeiten nicht unterkriegen lässt. Das Kollektiv 2402forum zeigt den Film gratis im Kulturhaus Helferei und bietet einen Raum für Austausch und Fragen zur aktuellen Lage in der Ukraine.

Freitag, 8. Dezember 2023, Kulturhaus Helferei, 19:00 Uhr

«We Will Not Fade Away»

Kulturhaus Helferei

«We Will Not Fade Away»

Film & Diskussion mit dem «2402 forum»

Anarcho-feministisches Meisterwerk zum Jahresende

Věra Chytilová gehört zu den prominentesten Vertreter:innen der tschechischen Neuen Welle – zu Recht. Ihr Opus Magnum Die kleinen Margeriten (1966) war seiner Zeit voraus: Er wurde von den Behörden verachtet und selbst grosse Filmkritiker:innen wie Jean-Luc Godard verstanden ihn nicht. Der Film folgt zwei Mädchen, die eines Tages beschliessen, so verdorben zu sein wie die Welt, in der sie leben. Chytilovás anarcho-feministisches Meisterwerk, das sich durch seine Experimentierfreudigkeit und sein Subversionspotential auszeichnet, wird Ende Jahr im Filmpodium zu sehen sein.

Samstag, 30. Dezember 2023, Filmpodium, 20:00 Uhr

Von Nora Kehli am 30. November 2023 veröffentlicht.

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