«Platz für mehr» am Züri Fäscht

Mehr Austausch, mehr Kultur, mehr Miteinander – die Schipfe am linken Limmatufer wird am Züri Fäscht zur Oase im Party-Trubel.

Drei Feuerwerke, Drohnenshows, Dutzende Chilbibahnen, Food-Stände, Festwirtschaften und wummernde Bässe, die selbst in der Agglo noch zu hören sein dürften – am zweiten Juli-Wochenende setzt sich Zürich nach vier Jahren wieder den Party-Hut auf:

Züri Fäscht nennt sich der Ausnahmezustand.

Die einen fiebern der dreitägigen Sause ungeduldig entgegen, die anderen können es kaum erwarten, in den Zug zu steigen und Bündner Bergluft anstatt Schwarzpulver und süssliche Schwaden von Alkohol auf heissem Asphalt in ihre Lungen zu saugen.

Dabei gibt es auch mitten im Festgeschehen eine Oase, die nicht nur zum Durchatmen einlädt, sondern auch mit einem bunten Programm auftrumpft, bei dem man es sich zweimal überlegt, ob man sich wirklich in das Getümmel rund um die Seepromenade stürzen will.

«Platz für mehr» heisst das Refugium an der Schipfe, das mehr als nur ein weiterer Party-Hotspot auf dem Fäscht-Faltplan sein will. «Der Platz soll eine Plattform sein für Austausch, Kultur und Diversität», beschreibt Mitinitiator Olivier Mächler das Konzept. «Natürlich kann man auch einfach feiern, wir haben eine Bar, es gibt Live-Konzerte und DJ-Sets. Es besteht aber auch die Möglichkeit, bei einer Lesung zuzuhören, sich zu Themen wie Awareness zu informieren». Ein achtköpfiges Team aus Menschen, die im Kultur- und Kommunikationsbereich und der hiesigen Gastroszene aktiv sind, hat in den letzten Monaten die Köpfe zusammengesteckt, um ein Konzept auf die Beine zu stellen, das Spass und Feiern mit Kultur und gesellschaftspolitischen Themen zusammenbringt. Ein wichtiges Element ist die Zusammenarbeit mit plentii, einer Organisation, die Non Profit-Organisationen (NGOs) und Unterstützende vernetzt. Ein Teil der Gelder, die durch Barausschank, Losverkäufe und andere Solidaritätsaktionen zusammenkommen, soll direkt an die NGOs fliessen. Der soziale Aspekt sei eines der Hauptanliegen von «Platz für mehr», wie Olivier betont: «Mit dem Programm, aber auch der Dekoration und den Botschaften vor Ort wollen wir die Leute zum Denken und Diskutieren anregen». Auf schlangenförmigen Schreibwänden werden die Fragen zu lesen sein, mit denen sich das Orga-Team in den vergangenen Monaten beschäftigt hat – und die die Besucher:innen einladen sollen, selbst zum Stift zu greifen und mitzuteilen, was sie bewegt, was ihre Sorgen und Wünsche sind. 

«Am Ufer angebrachter Stützpfeiler einer Brücke» spuckt der Duden aus, wenn man ihn fragt, was das Wort Schipfe eigentlich bedeutet – als hätten es die Initiant:innen bei der Wahl der Location für ihr Projekt geahnt. Schliesslich soll auch die Züri Fäscht-Oase an der Limmat eine Brücke sein, die die verschiedensten Menschen in der Stadt verbindet. 

Oliviers Highlights:

Fr | 7.7. | 21.30 – 22.30 Uhr | Live-Konzert von Ameli Paul
Sa | 8.7. | 16.00 – 17.00 Uhr | Gespräch mit Autorin Samira El-Maawi und Kunst- und Kulturforscherin Marilyn Umurungi zum Thema «Heimat»
So | 9.7. | 18.30 – 20.00 Uhr | Live-Konzert von To Athena

Das gesamte Programm findet ihr auf der Website oder dem Instagram-Kanal von «Platz für mehr».

Von Sandra Smolcic am 29. Juni 2023 veröffentlicht.

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