Open-Air-Kino Xenix 2020 – POINT BREAK von Kathryn Bigelow

Kathryn Bigelow hat mit ihrem puren Actionfilm das weltweite Phänomen der von Adrenalinjunkies ausgelösten Extremsportwelle vorweggenommen. Ein atemberaubender Streifen.

Eine vierköpfige Bande, die nach dem immer gleichen präzisen Muster und jeweils mit Gummimasken als ehemalige US-Präsidenten getarnt Banken im Grossraum Los Angeles überfällt, macht dem FBI seit Jahren zu schaffen. Angelo Pappas (Gary Busey), ein routinierter, wenig stromlinienförmiger Ermittler, vermutet die Täter im Surfer-Milieu, weshalb sich sein neuer Kollege Johnny Utah (Keanu Reeves), der hoch motiviert von der Polizeiakademie kommt, undercover in die Szene einschleusen soll. Dabei lernt der junge Agent die unerschrockene Tyler (Lori Petty) kennen, die ihm erst das Leben rettet, dann das Surfen beibringt. Und dabei den Kopf verdreht. Am Strand trifft er ausserdem auf den charismatisch-spiritualistischen Wellenreiter Bodhi (Patrick Swayze), der auch mal mit Tyler zusammen war und sich auf der epischen Suche nach dem ultimativen Ride befindet. Von ihm lässt sich Johnny in die Lebensphilosophie der Surfer einführen – und ist zunehmend fasziniert von der eingeschworenen Clique rund um den «Erleuchteten». Ebenso vom Surfen selbst. Bis sich seine neuen Freunde eines Tages mit einer für die «Ex-Presidents» typischen Pose verraten. Doch da geht es längst nicht mehr nur um den Kriminalfall und dessen Auflösung, sondern darum, ob sich FBI-Agent Johnny Utah dem unkonventionellen Lebensstil der freiheitsliebenden modernen Wilden anschliessen wird.

Seit seiner Lancierung 1991 hat sich Kathryn Bigelows legendärer Surfer-Streifen in der Publikumswahrnehmung vom Action-Thriller zum Kult-Klassiker gewandelt. Geblieben sind die furios inszenierten Verfolgungsjagden sowie die spektakulären Bilder vom Wellenreiten und von Fallschirmsprüngen. Ein hervorragend getimter, ebenso virtuoser wie intensiver Actionfilm, der für den ultimativen Open-Air-Kick sorgen wird.