De humani corporis fabrica

PREMIERE: Eine filmische Reise ins Innere der Spezies Mensch. Der Blickwinkel der Chirurg:innen beeinflusst unsere Perspektive auf den Spitalalltag auf ausserordentliche Weise. 

Im 16. Jahrhundert öffnete Andreas Vesalius zum ersten Mal den menschlichen Körper für den Blick der Wissenschaft und schrieb das Werk «De humani corporis fabrica» – die Fabrik des menschlichen Körpers. In mehreren Pariser Spitälern gedreht, öffnet der Film des Regie-Duos (LEVIATHAN) den Körper für das Kino. Er zeigt Aufnahmen aus dem menschlichen Inneren – aufregende und geheimnisvolle Landschaften, die von invasiven medizinischen Kameras eingefangen wurden. Diese Bilder werden mit Aufnahmen von Patient:innen zusammengeschnitten, die an verschiedenen Krankheiten leiden, und auch die Institution Krankenhaus mit ihren Strukturen und Riten wird aufs Korn genommen.

Wir sehen, wie die Medizin auf den Körper einwirkt und wie sich der Körper im Spital verhält; besonders beeindruckend ist die Abteilung mit dementen Patient:innen. Wir beobachten das teilweise krude Handwerk der Chirurgie und lauschen dem Gespräch der Operierenden oder bei der Autopsie – und werden dabei von blöden Sprüchen nicht verschont. DE HUMANI CORPORIS FABRICA kombiniert den technischen mit dem menschlichen Blick, woraus sich ein seltsamer, manchmal schwindelerregender Raum eröffnet. Die Augen bei Bedarf zu schliessen, ist ausdrücklich erlaubt.