Christian Zehnder © Thomas Radlwimmer

Musikalische Horizonterweiterung

Die Reihe Beyond Music befasst sich in Vorträgen und Performances viel beachteter Gäste mit wenig beachteten Klangwelten.

Lust auf akustische Ausflüge in den Urwald Argentiniens, nach Zentralafrika, in die Welt der Improvisation oder in jene des Obertongesangs? Beyond Music an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK lädt ein, das eigene Spektrum dessen, was man in unseren Breitengraden herkömmlicherweise unter Musik versteht, zu vergrössern.

Urwaldmusik und Improvisationen

Die Veranstaltungsreihe beginnt mit einem Referat der Musikwissenschaftlerin Christina Richter-Ibañez (14.3.). Sie spricht darüber, dass die Klangwelten Argentiniens sehr viel vielfältiger sind als lediglich der in Europa populäre Tango. Wie klingt Argentiniens Norden? Was hat der Urwald damit zu tun? Was die Migration?

Die Reihe geht weiter mit einer Improvisations-Performance (21.3.) von Michalis Cholevas (Violine) und Ruven Ruppik (Perkussion) nach der Tradition des Makam, «ein Überbegriff für ein traditionelles musikalisches System, das in Nordafrika, dem Balkan, dem östlichen Mittelmeerraum und im Mittleren Osten Grundlage für Improvisationen» ist.

Akustisch vorbereitet geht es eine Woche später in den Vortrag (4.4.) von Britta Sweers, Professorin für kulturelle Anthropologie der Musik der Uni Bern, welcher sich damit beschäftigt, dass sich «Sänger:innen der westlichen Popular- und Kunstmusik eigentlich nur eines kleinen Ausschnitts des möglichen stimmlichen Spektrums» bedienen.

Performance-Highlights aus der Schweiz und Zentralafrika

Einer, der sein stimmliches Spektrum mittels europäischer Obertongesangstechniken auskostet wie wenig andere in der Schweiz, ist mit Christian Zehnder in dessen Performance «Der Klang des alpinen Topos» (11.4.) zu erleben. Er gilt in Fachkreisen als einer der kreativsten und innovativsten Köpfe der Szene – und als einer, der sich zwischen neuer alpiner Musik, Jazz und zeitgenössischer Musik behauptet.

Das Highlight der Reihe scheint die Performance des Kongolesen Sorel Eta mit seiner Band Ndima zu sein: Die Gruppe von Musiker:innen, Sänger:innen und Tänzer:innen der Aka-Pygmäen bringt polyphonen Gesang aus Zentralafrika auf die Bühne (2.5.). Die Veranstaltenden selbst bezeichnen das Konzert als «Performance, die man auf keinen Fall verpassen sollte» und die durch Informationen zum historischen Kontext und zur aktuellen Situation dieser Volksgruppe ergänzt wird.

Den Abschluss dieser aussergewöhnliche Reihe bildet ein Vortrag (9.5.) von George Lewis, dem amerikanischen Posaunisten und Komponisten aus dem Bereich des Avantgarde-Jazz und der computergestützten Musik.

Die Reihe Beyond Music – Reaching Out for Global Diversity läuft wöchentlich von März bis Mai 2022 in den Hör- und Konzertsälen der ZHdK im Toni-Areal. Konzertsäle, die allein schon einen Besuch lohnen!

 

Titelbild: Christian Zehnder © Thomas Radlwimmer

Beyond Music - Reaching Out for Global Diversity

Zürcher Hochschule der Künste ZHdK

Beyond Music - Reaching Out for Global Diversity

Performances und Konzerte

Von Gabriella Alvarez-Hummel am 02. März 2022 veröffentlicht.

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