Atlas

Mitten in Lugano angesiedelter, feiner und doch intensiver Film über die lebenshungrige junge Allegra, die nach einem traumatischen Erlebnis ihren eigenen Weg zur Heilung ihrer Narben sucht. 

Es sind nächtliche Szenen, die haften bleiben. Im Partyraum, fernab von Seepromenade und Tourismus, wo sich Allegra (Matilda De Angelis) wohlfühlt. Denn sie bleibt fragil, auch wenn schon längere Zeit verstrichen ist, seit sie bei einem Kletterurlaub in Marokko einen Terroranschlag überlebt hat. Von Schuldgefühlen und Rachegedanken getrieben, zieht sie sich in ihre Einsamkeit zurück. Selbst ihre Familie und ihre Freundinnen finden kaum mehr einen Zugang zu ihr. Als sie Arad (Helmi Dridi), einen jungen Musiker, kennen lernt, ist sie zuerst von seiner Herkunft aus dem Nahen Osten irritiert, doch dank dieser Begegnung kann Allegra sich Stück für Stück ihrer neuen Lebensrealität stellen.

ATLAS ist ein berührender und starker Film des Tessiner Regisseurs (und neuen künstlerischen Leiters der Solothurner Filmtage) Niccolò Castelli, von dem bisher der Spielfilm TUTTI GIU sowie ein Dokfilm über Lara Gut Behrami (LOOKING FOR SUNSHINE) in den Kinos liefen.