Literarische Tipps im Dezember

Mehrsprachigkeit, 300 Jahre alte Rezepte, wunderschöne Liebesbriefe und ein Feuerwerkt sorgen im Dezember für literarische Glücksgefühle.

Ankommen, Zuhause und anderswo 

Einerseits hat gemäss Statistik mehr als jede zweite, in der Stadt Zürich lebende Person mindestens einen Elternteil, der im Ausland geboren wurde. Andererseits leben nur etwas mehr als zwei Prozent der Schweizer Bevölkerung weiter als 100 Kilometer von dem Ort entfernt, an dem sie aufgewachsen sind. Was macht diese Gleichzeitigkeit von Internationalität, Mehrsprachigkeit und einer starken lokalen Verwurzelung mit uns? Wie wirkt sie auf Leben, Denken und Handeln ein? Darüber sprechen Usama Al Shamani («Im Fallen lernt die Feder fliegen») und die unterengadiner Dichterin Leta Semadeni. Moderiert wird das Gespräch von Iryna Herasimovich.

Barocke Schlemmereien einer Zürcher Bürgersfrau

Über 300 Jahre nach dem Tod von Anna Margaretha Gessner, geborene Kitt, wurde ihr handgeschriebenes Kochbuch aus dem Schlummer des Archivs geweckt. Vier Autorinnenn haben sich im «Kochbuch der Kittin» durch die schwer leserliche Schrift gearbeitet und eine Auswahl der Rezepte nachgekocht und modernisiert. Da gibt es Singvögel, eingemacht, mitsamt Federkleid oder gebratene Butterballen. Das Kochbuch gibt aber nicht nur Einblick auf den bürgerlichen Speiseplan, sondern verdeutlicht auch das soziale und finanzielle Gefälle der Zeit. Während die einen von fast nichts leben mussten, schwelgten die anderen im Überfluss. Leider auch heute noch aktuell wie damals.

Lesung "das Kochbuch der Kittin von 1699"

Kultur Dietikon

Lesung "das Kochbuch der Kittin von 1699"

Eine Lesung und Erzählung von Denise Schmid, Mira Imhof und Hélène Arnet.

«Du wirst heillos Geduld haben müssen mit mir»

Der Schweizer Schriftsteller Friedrich Glauser (1896-1938) führte ein rastloses Leben. Unzählige Orte und Stationen säumten seinen Weg, darunter Gefängnisse und psychiatrische Kliniken oder die Fremdenlegion, die alle auch in sein literarisches Vermächtnis einflossen, unvergessen seine berühmte Wachtmeister-Studer-Reihe. Noch heute gilt Glauser als einer der ersten und bedeutendsten Krimiautoren im deutschsprachigen Raum. Weniger bekannt sind seine Liebesbriefe und das, obwohl sie zu etwas vom «Schönsten, Farbigsten und Bewegendsten gehören», das die Epoche zu bieten habe, wie Manfred Papst in der NZZ schreibt. Leidenschaftlich, verzweifelt, charmant, verschlagen, hoffend, frech und manchmal bodenlos ungerecht … Hingehen und hören.

Friedrich Glauser - Liebesbriefe

Theater Ticino Wädenswil

Friedrich Glauser - Liebesbriefe

Glausers Liebesbriefe sind leidenschaftlich, verzweifelt, charmant, verschlagen, hoffend, frech und manchmal bodenlos ungerecht...

Ein Feuerwerk zum Jahresabschluss

Die Spoken Word Show zum Jahresabschluss, für alle, die eine Auszeit zwischen den Feiertagen von Festschmaus und Weihnachtsbaum brauchen. Poet:innen aus dem ganzen deutschsprachigen Raum bringen die Bretter ein letztes Mal zum Beben und verabschieden das gehende Jahr, lassen es zuvor nochmals mit rauschenden Gedichten und provokativen Texten Revue passieren. Mit dabei: die amtierende Schweizermeisterin Moët Liechti, Slamlegende Timo Brunke aus Stuttgart, der Konstanzer Marvin Suckut, und die Preisträgerin des Salzburger Stiers, unser aller: Patty Basler, sowie Simon Leasing aus Baden.

Poetry Slam – Jahresabschluss Schauspielhaus Zürich

Silbenschmied - Poetry Slam Zürich

Poetry Slam – Jahresabschluss Schauspielhaus Zürich

Poet:innen aus dem ganzen deutschsprachigen Raum verabschieden mit einem poetischen Feuerwerk das verrückte 2023 und lassen es Revue passieren.

Von Seraina Kobler am 07. Dezember 2023 veröffentlicht.

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